Ukrainische Schulkinder bereiten sich auf die Herbstferien 2025 vor, doch dieses Mal sehen die Ferien je nach Stadt und sogar Schule anders aus. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft empfiehlt, die Herbstferien vom 27. Oktober bis 2. November, die Winterferien vom 27. Dezember 2025 bis 11. Januar 2026, die Frühlingsferien vom 23. bis 29. März 2026 und die Sommerferien ab dem 1. Juni 2026 zu nehmen. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft veröffentlicht diese ungefähren Daten als grundlegenden Zeitplan für das Schuljahr 2025/2026, aber die endgültige Entscheidung wird von den Schulen selbst durch die pädagogischen Räte getroffen, wobei die Situation in Bezug auf Sicherheit, Energie und Unterkünfte berücksichtigt wird.
In Kiew haben die Behörden der Hauptstadt bestätigt, dass die Schüler am 27. Oktober in die Ferien gehen und am 3. November an ihre Schreibtische zurückkehren. Während der Ferien planen Schulen und außerschulische Einrichtungen, Clubs und thematische Kurse einzustellen, sodass es für die Eltern nicht zu einem vollständigen „Verschwinden des Kindes aus dem System“ kommt, sondern eher zu einer Entlastung vom Unterricht.
In diesem Jahr hat sich Lwiw für maximale Flexibilität entschieden und die Herbstferien zeitlich verlängert. Manche Schulen schicken ihre Kinder vom 24. bis 25. Oktober nach Hause, andere vom 29. bis 30. Oktober, und es gibt auch Lyzeen, deren Ferienzeit in die zweite Novemberhälfte fällt. Das heißt, die Stadt legt nicht für alle einen einheitlichen Termin fest, sondern passt den Kalender jeder Einrichtung separat an. Dies ermöglicht es, die akademische Belastung auszugleichen, Energieressourcen in bestimmten Gebäuden zu sparen und mit Notunterkünften zu manövrieren. Dieser Ansatz folgt direkt der Autonomie der Schulen, die das Ministerium für Bildung und Wissenschaft nach Beginn des umfassenden Krieges eingeführt hat.
In der Region Poltawa ist die Situation noch vielfältiger. Verschiedene Gemeinden haben unterschiedliche Termine vereinbart: Manche beginnen die Ferien am 20. Oktober und enden am 26., manche dauern vom 25. Oktober bis zum 2. November, manche beschränken sich auf wenige Tage Ende Oktober, und manche Gemeinden verschieben sie sogar auf Anfang November. Das heißt, die gesamte Region lernt formal nach einem staatlichen Standard, lebt aber nach mehreren Mini-Kalendern. Ein solches Modell gibt den Gemeinden die Möglichkeit, den Zeitplan an die realen Bedingungen anzupassen – von der Schulsicherheit bis zur Verfügbarkeit von Heizungen. (Dies ist ein separates Detail der Kriegszeit: Direktoren denken immer häufiger nicht, „wann es laut Programm passt“, sondern „wann das Gebäude diesen Bedingungen standhalten kann“.)
Auch in der Region Kirowohrad schließen die Schulen nicht in einer Welle. Einige Einrichtungen schließen in der letzten Oktoberdekade wegen Ferien, andere ab dem 27. Oktober und einige bereits im November. Es gibt Turnhallen, in denen die Herbstferien bis zum 9. November dauern. Das heißt, Kinder in einer Stadt können fast zwei Wochen zu Hause bleiben, während auf der anderen Straßenseite eine andere Schule gleichzeitig ihren Unterricht fortsetzt. Dies zeigt, wie real das Prinzip „Jeder Schulleiter hat seinen eigenen Kalender“ mittlerweile ist und nicht „Ferien für die gesamte Region mit einem Federstrich“.
Die härteste Entscheidung dieses Jahres wurde in Odessa und Teilen der Region Odessa getroffen. Dort wurden die Herbstferien an mehreren Schulen komplett abgesagt. Die Behörden erklären dies einfach: Es besteht die Gefahr eines schwierigen Winters 2025/2026 mit Stromausfällen, Heizungsproblemen und der Möglichkeit länger anhaltender Luftalarme. Daher verzichten die Schulen bewusst auf eine Herbstpause, um im Winter eine längere Ruhezeit zu haben und keine Schultage zu verlieren, wenn es in den Klassenzimmern möglicherweise banal dunkel und kalt ist. „Wir bereiten uns auf ein Szenario vor, in dem ein normaler Ablauf im Winter unmöglich sein wird, und arbeiten jetzt daran“, erklärt das Bildungsministerium. Die Entscheidung löste bei den Eltern widersprüchliche Reaktionen aus, doch die Logik dahinter ist rein energetisch und sicherheitstechnisch: Es ist besser, im Oktober zu verlernen, als im Dezember ohne Licht in Jacken herumzusitzen.
Infolgedessen beginnt das Land die Feiertage ohne ein einheitliches Szenario. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft legt die Basisdaten fest (27. Oktober - 2. November), Kiew hält sich an diesen Zeitplan, die Regionen Lwiw und Poltawa „spielen“ mit den Daten innerhalb der Autonomie, die Region Kirowohrad dehnt die Feiertage bis November aus, und in Odessa hingegen verzichtet man bewusst auf die Herbstferien, um Bildungsressourcen für die Winterferien zu sparen.
Eltern wird empfohlen, den Zeitplan nicht nur regional, sondern auch an ihrer Schule zu überprüfen, da die Ferien selbst innerhalb einer Stadt unterschiedlich ausfallen können. Dies ist keine Formalität oder Bürokratie mehr – in Kriegszeiten geht es um die Sicherheit der Kinder, die Wärme im Gebäude und darum, ob die Schule im Winter trotz möglicher längerer Ausfälle überhaupt geöffnet bleiben kann.

