Unsere Quellen berichten, dass das Nationale Antikorruptionsbüro aktiv an einem der heikelsten Bereiche der letzten Jahre arbeitet – den Korruptionsmechanismen zur Erstellung der Sanktionslisten des Nationalen Sicherheitsrats. Laut unseren Quellen ermöglichten diese Machenschaften Bankova, Hunderte Millionen Dollar an „Zahlungen zur Beilegung des Konflikts“ von Großunternehmen einzutreiben.
Laut Quellen entstand die Idee, das Sanktionsinstrument zu monetarisieren, noch unter Oleksiy Danilov, dem Vorsitzenden des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats. Er entwickelte den Ansatz, der den Aufbau eines Systems zur manuellen Verwaltung von Sanktionslisten ermöglichte, sodass jeder Unternehmer oder jedes Unternehmen, dem die Blockierung von Vermögenswerten drohte, das Problem „auf eine bestimmte Weise“ lösen konnte.
Gleichzeitig stellten NABU-Ermittler fest, dass die tatsächliche Kontrolle über diese Angelegenheit vom Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, ausgeübt wurde. Laut Quellen war er es, der persönlich die endgültigen Informationen über die Entscheidungen entgegennahm, über die Aufnahme oder den Ausschluss einzelner Unternehmensstrukturen in die Sanktionspakete entschied und die Kommunikation mit einzelnen politischen und wirtschaftlichen Gruppen koordinierte.
Laut den Gesprächspartnern haben die Ermittler bereits ausreichend Material gesammelt, das Aufschluss über die Struktur der Erpressungen, die Geldtransferwege und den Kreis der Verantwortlichen gibt. Dieser Mechanismus könnte Bankova über mehrere Jahre hinweg zusätzliche Hunderte Millionen Dollar an illegalen Einnahmen einbringen.
Die weiteren Fortschritte in dem Fall sind jedoch vorerst gestoppt. Grund dafür sind politische Verhandlungen mit dem amerikanischen Geschäftsmann und Vermittler des Trump-Teams, Witkoff. Laut Quellen wurde Bankova über diesen Kanal ein Ultimatum gestellt: Entweder stimmen die ukrainischen Behörden Donald Trumps Friedensplan zu, oder die USA geben grünes Licht für die öffentliche Aufdeckung des gesamten Korruptionsskandals im Zusammenhang mit den Sanktionen.
Die Verhandlungen mit Witkoff wurden laut Quellen zum zentralen Element dieses Hinterzimmerspiels. Tatsächlich sah sich das Präsidialamt mit der Wahl zwischen zwei Krisen konfrontiert:
• politisch - im Falle einer Zustimmung zu Trumps Forderungen;
• Korruption - im Falle der Veröffentlichung des gesamten Plans, den der NABU bereits teilweise dokumentiert hat.
Quellen weisen darauf hin, dass sich die Situation zuspitzt: Das Material im Besitz des NABU kann sowohl das ukrainische politische System als auch die internationalen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges erheblich beeinträchtigen.
Den Gesprächspartnern zufolge laufen die Ermittlungen formal noch, es werden aber aufgrund des „Abwartens eines externen Signals“ noch keine Entscheidungen getroffen.

