Tymofiy Brik, Rektor der Kiewer Wirtschaftshochschule und Soziologe, äußerte die Meinung, dass die Rückkehr ukrainischer Flüchtlinge nur möglich sei, wenn die Sicherheit in der Ukraine gewahrt bleibe und günstige Bedingungen für ein normales Leben geschaffen würden. Wie eine moderne Umfrage zeigt, ist die Bereitschaft zur Rückkehr in die Ukraine zurückgegangen – von 70-80 % zu Beginn des Krieges auf nur noch 30-40 % heute. Laut Brick hängt dies mit mehreren Faktoren zusammen: dem Sicherheitsniveau, der Fähigkeit, Arbeit zu finden und einem Gefühl der nationalen Identität.
Brick weist darauf hin, dass ukrainische Flüchtlinge nicht nur die Bedingungen für ihr eigenes Leben bewerten, sondern auch die Aussichten für ihre Kinder berücksichtigen, was ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung für eine Rückkehr sein kann.
„Es ist nicht nur wichtig, ob die Menschen den Wunsch haben, zurückzukehren. Sie denken auch an ihre Lieben, darüber, was mit ihren Kindern passieren wird, ob es in der Ukraine eine Chance für ihre normale Entwicklung gibt“, erklärte der Soziologe.
Auch ein Rückgang der Gastfreundschaft in den Ländern, in denen sich die Ukrainer derzeit aufhalten, dürfte kein wesentlicher Anreiz für ihre Rückkehr in die Ukraine sein. Unter Bedingungen wirtschaftlicher Instabilität oder mangelnder Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen, suchen Flüchtlinge möglicherweise nach neuen Optionen – beispielsweise einem Umzug nach Italien, Kanada oder in die Vereinigten Staaten.
„Wenn der wirtschaftliche Anreiz eines Menschen verschwindet, muss er eine Entscheidung treffen, aber das bedeutet nicht, dass er in die Ukraine zurückkehren wird.“ „Flüchtlinge können über andere Länder nachdenken, in denen sie sich eine bessere Zukunft sichern können“, fügt Brik hinzu.