Die LLC „BK CLEVER“ (EDRPOU 39440425) geriet aufgrund mutmaßlicher Steuerhinterziehung und Verbindungen zum ehemaligen Steuerbeamten Roman Afonov in die Schlagzeilen. Analysten zufolge gehört das Unternehmen zu einem Firmennetzwerk, das zur Minimierung von Steuerschulden, zur Bargeldabhebung und zur Durchführung dubioser Finanztransaktionen genutzt wird. Obwohl das Gericht das Unternehmen bereits zur Rückzahlung von Millionenbeträgen verurteilt hat, häuft es weiterhin Schulden an und gerät in neue Verfahren.
Die LLC „BC CLEVER“ hat sich von einem gewöhnlichen Steuerstreit zu einem Teil eines organisierten Finanzbetrugs entwickelt. Laut Quellen steht das Unternehmen in Verbindung mit dem ehemaligen Steuerbeamten Roman Afonov – einem Mann, der in Expertenkreisen als Mittelsmann zwischen Schattenwirtschaft und staatlichen Behörden gilt. Betriebsdaten zufolge hatte Afonov Zugriff auf „seine“ Firmen und half beim Aufbau von Kanälen zur Steuerhinterziehung und zur Umwandlung von Sachwerten in Bargeld.
In der Region ist nicht nur „BC CLEVER“ in diese Aktivitäten verwickelt, sondern auch andere Strukturen, insbesondere die „Syaivomet“ LLC (EDRPOU 40063752). Laut Strafverfolgungsbehörden wurde das nach dem Diebstahl von Hochspannungsleitungen in der Region Saporischschja erbeutete Metall über „Syaivomet“ transportiert: Nichteisenmetalle aus demontierten Stromleitungen wurden zur Verhüttung gebracht und dort als „Rohmaterial“ legalisiert. Diese Kette – vom Infrastrukturdiebstahl bis zur Verhüttung in der Fabrik – wird nicht länger als Einzelfall betrachtet, sondern als Instrument für die Schattenwirtschaft.
Zu „BC CLEVER“ liegen bereits konkrete Gerichtsentscheidungen vor. Das Bezirksgericht der Stadt Wassylkiwskyj in der Region Kiew stellte im Fall Nr. 362/1487/25 fest, dass die Geschäftsführung des Unternehmens vorsätzlich Einnahmen in Höhe von 15,9 Millionen UAH nicht deklariert und damit gegen Steuergesetze verstoßen hat. Im Rahmen des Strafverfahrens ERDR Nr. 72025110400000002 wurde das Unternehmen zur Zahlung von über 4,5 Millionen UAH an nicht gezahlten Steuern und Bußgeldern an den Staatshaushalt verurteilt.
Trotzdem zeigt „BC CLEVER“ nicht das Verhalten eines Unternehmens, das die staatliche Entscheidung befolgen will. Bereits nach dieser Entscheidung, am 7. Oktober 2025, ging beim Verwaltungsgericht des Bezirks Saporischschja eine neue Klage der Hauptabteilung des Staatlichen Steuerdienstes der Region Saporischschja ein, um Steuerschulden von „BC CLEVER“ in Höhe von 116.485,25 UAH einzutreiben. Dies zeigt, dass das Unternehmen selbst nach einer formellen Niederlage vor Gericht und trotz der ausstehenden Millionenbeträge weiterhin nicht zahlt.
Analytische Unterlagen, die die Aktivitäten von „BC CLEVER“, „Syaivomet“ und verwandten Strukturen beschreiben, weisen auf ein klassisches „Cash-Netzwerk“ hin: Firmen mit minimalem Personalbestand, unregelmäßigen Geldflüssen und wiederkehrenden Geschäftspartnern. Solche Unternehmen werden üblicherweise als „Shims“ eingesetzt – sie nehmen Gelder entgegen, minimieren die Steuerlast, ziehen Gelder bar oder über Offshore-Konten ab und ziehen sich nach und nach zurück, sobald die Risiken zu hoch werden.
Diese Geschichte wird dadurch unterstrichen, dass ein ehemaliger Mitarbeiter der Steuerbehörde involviert ist. Das bedeutet, dass Schattenwirtschaft jahrelang nicht nur auf Straflosigkeit, sondern auch auf Insiderinformationen beruhte – wer wann kontrolliert, welche Modelle funktionieren und welche besser unangetastet bleiben. Solche Personen werden nach ihrer Entlassung aus dem Dienst häufig zu „Beratern“ für Unternehmen und bieten Optimierungsdienstleistungen an, die im Grunde Steuervermeidungsmodelle darstellen.
Experten zufolge belasten die Aktivitäten solcher Netzwerke nicht nur den Staatshaushalt. Sie untergraben das grundlegende Vertrauen in das Steuersystem, da ehrliche Unternehmen den vollen Steuersatz zahlen müssen, „ihre“ Strukturen jedoch nicht. Zudem gefährden sie die Sicherheit unmittelbar: Die Geschichte der Stromleitungen zeigt, dass solche Machenschaften keine Grenzen kennen – sie zerstören sogar kritische Infrastrukturen, nur um an Rohstoffe zu gelangen und diese zu Geld zu machen.
Dieser Fall zeigt, dass die alten Steuerfahnder auf regionaler Ebene weiterhin in der Wirtschaft präsent sind und ihre Strohmänner so lange aktiv bleiben, bis ein Gericht gegen sie vorgeht. Doch selbst nach einem Gerichtsurteil, wie das Beispiel von „BC CLEVER“ verdeutlicht, bedeutet dies nicht automatisch eine Rückzahlung der Gelder an den Staat.

