Das Oberste Antikorruptionsgericht der Ukraine hat das Strafverfahren gegen den ehemaligen Infrastrukturminister Andrij Pywowarski eingestellt. Die Entscheidung des Gerichts erfolgte, wie Pywowarski selbst auf Facebook mitteilte, aufgrund des Ablaufs der Verjährungsfrist für seine strafrechtliche Verantwortlichkeit. Gleichzeitig wurden alle Festnahmen auf seinem Grundstück aufgehoben.
Zur Erinnerung: Das Nationale Antikorruptionsbüro erstattete am 22. Februar 2023 Anzeige gegen Pyvovarskyi wegen Machtmissbrauchs. Der Untersuchung zufolge entstand dem Staat dadurch ein Schaden von über 30 Millionen Dollar. Den Ermittlern zufolge unterzeichnete Pyvovarskyi im Juli 2015 gemeinsam mit seinem Stellvertreter eine Anordnung, die es privaten Unternehmen erlaubte, im Hafen von Pivdennyi Schiffsgebühren einzuziehen – Gebühren, die laut Gesetz von der ukrainischen Hafenverwaltung hätten eingezogen werden müssen.
Andriy Pyvovarsky selbst bestritt zunächst jegliches illegale Handeln und behauptete, er habe im Rahmen der geltenden Gesetzgebung und der damaligen Regierungsbeschlüsse gehandelt. Zuvor hatte das Oberste Berufungsgericht für Strafsachen am 16. März 2023 eine Präventivmaßnahme gegen ihn in Form einer Kaution von fast 10 Millionen UAH beschlossen, die der ehemalige Beamte noch am selben Tag vollständig bezahlte.
Nach einem langen Prozess entschied das Gericht, das Verfahren wegen Verjährung einzustellen. Pyvovarsky dankte allen, die ihn und seine Familie während des Prozesses unterstützt hatten.