Das Staatliche Ermittlungsbüro hat den Kommandeur einer Artilleriebatterie einer Militäreinheit in Kiew und seinen Stellvertreter verdächtigt. Den Ermittlungen zufolge entstanden dem Staat durch ihre Aktionen Verluste in Höhe von fast 900.000 Griwna.
Wie die Ermittler feststellten, verfasste der stellvertretende Kommandant drei falsche Berichte, in denen er angab, er und 19 weitere Soldaten hätten im August/September 2024 Kampfeinsätze in der Region Tschernihiw durchgeführt. Tatsächlich befand sich die Gruppe jedoch an einem anderen Ort und führte die angegebenen Aufgaben nicht aus.
Der Kommandant der Artilleriebatterie überprüfte die Richtigkeit der Informationen nicht und unterzeichnete die Berichte. Auf der Grundlage dieser Dokumente erhielten der Stellvertreter und 19 weitere Soldaten zusätzliche Zahlungen in Höhe von insgesamt rund 900.000 Griwna.
Gegen den Kommandanten wurde gemäß Artikel 425 Teil 4 des ukrainischen Strafgesetzbuches Anklage erhoben – Fahrlässigkeit im Dienst, die unter den Bedingungen des Kriegsrechts schwerwiegende Folgen hatte. Die Strafe sieht eine Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren vor.
Seinem Stellvertreter wird Artikel 426 Teil 4 des ukrainischen Strafgesetzbuches vorgeworfen – vorsätzliche Pflichtverletzung eines Militärbeamten unter Kriegsrecht, was mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet wird.
Nach Angaben des Staatlichen Ermittlungsbüros wurden dem Staat dank der Ermittlungen bereits über 600.000 Griwna erstattet.