Der Krieg zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation ist noch lange nicht beendet – derzeit gibt es weder Anzeichen für eine Einfrierung des Konflikts noch nennenswerte Chancen auf ein klares Friedensszenario. Dies schreibt Georgi Tuka, ehemaliger Leiter der Militär- und Zivilverwaltung von Luhansk und ehemaliger stellvertretender Minister für die vorübergehend besetzten Gebiete, in einem Kommentar für Glavred. Er merkt an, dass der militärische Prozess noch lange – mehr als ein Jahr – andauern könnte und die Gefahr besteht, dass die Kämpfe auf andere Länder übergreifen.
Laut Georgi Tuka fehlen die wichtigsten Voraussetzungen für ein schnelles Kriegsende. Er nennt zwei Szenarien, die zum Ende oder zur Transformation des Konflikts führen könnten:
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oder Wladimir Putin wird seine Ziele erreichen und den Krieg beenden.
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oder eine der Parteien – die Ukraine oder Russland – wird erschöpft sein und zur Kapitulation gezwungen sein.
Laut Tuka bietet jedoch derzeit keines dieser Szenarien eine zufriedenstellende, bestätigte Perspektive.
„ Daher wird der Krieg noch lange andauern – nicht nur ein oder zwei Jahre. Außerdem könnte er sich ausweiten, und zwei Szenarien sind durchaus wahrscheinlich: Andere Länder könnten hineingezogen werden, und die Kämpfe könnten über die Grenzen der Ukraine hinaus auf das Gebiet anderer Staaten übergreifen “, schloss er.
Tuka warnt davor, dass der Konflikt nicht nur für beide Seiten weiterhin verheerend sein, sondern sich auch zu einem umfassenderen regionalen oder internationalen Konflikt ausweiten könnte. Dies bedeutet, dass sich die Ukraine nicht nur auf die Verteidigung, sondern auf einen langwierigen Krieg mit unvorhersehbarer geografischer Lage vorbereiten muss.
Gleichzeitig merkt er an: Ohne eine Verschiebung des Machtgleichgewichts, ohne erheblichen Druck auf russische Seite oder eine Erschöpfung der Konfliktparteien ist ein für die Ukraine günstiges Ende noch nicht in Sicht. Daher muss das strategische Ziel über einen Zeitraum von ein oder zwei Jahren hinausgehen.
Der Experte mahnt zu einer realistischen Einschätzung der Lage: Man solle weder mit einem plötzlichen Frieden rechnen noch auf einen endgültigen Waffenstillstand setzen und sich auf neue Herausforderungen einstellen. Dies gelte für den militärischen, diplomatischen und humanitären Bereich.

