In Kiew wurde der ehemalige Abteilungsleiter des städtischen Unternehmens Kyivmisksvitlo wegen Amtsvernachlässigung angezeigt, was der Stadt laut Ermittlungen fast 14,5 Millionen UAH kostete. Für die Verfahrensführung ist die Kiewer Staatsanwaltschaft zuständig.
Offiziellen Angaben zufolge war der Beamte verpflichtet, vor der Beschaffung eine umfassende Marktbeobachtung durchzuführen und die durchschnittlichen Marktpreise für Straßenlaternen zu ermitteln. Auf Grundlage dieser Analyse werden die voraussichtlichen Kosten und Anforderungen an den Lieferanten ermittelt. Die Untersuchung ergab, dass diese Pflichten nicht ordnungsgemäß erfüllt wurden: Das Unternehmen schloss einen Vertrag für 2023 ab und kaufte Ausrüstung zu einem Preis, der über dem Marktpreis lag, was zu einer Überzahlung von mehreren zehn Millionen Griwna führte.
Qualifikation – Teil 2 von Artikel 367 des ukrainischen Strafgesetzbuches (Amtsvernachlässigung mit schwerwiegenden Folgen). Es geht um die Nichterfüllung oder unsachgemäße Erfüllung von Amtspflichten aufgrund unehrlicher Haltung, die zu erheblichen Verlusten für das Versorgungsunternehmen geführt hat. Die Ermittlungen dauern an, der Verdächtige hat das Recht auf Verteidigung und es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Staatsanwaltschaft erinnert außerdem daran, dass derselbe ehemalige Gärtner bereits zuvor im Verfahren zum Kauf von Laternen im Rahmen des Vertrags von 2024 einen ähnlichen Verdacht erhalten hatte. Den Ermittlungen zufolge haben beide Vorfälle einen gemeinsamen Grund: Überhöhte Preise aufgrund fehlender oder formaler Preisanalyse. Das Gericht wird abschließende Schlussfolgerungen ziehen. Sollten sich die Verluste bestätigen, hat die Stadtverwaltung Anspruch auf Schadensersatz in einem Zivilverfahren.
In Kyivmiskvitla hängen Umfang und Tempo der Modernisierung des Beleuchtungsnetzes von der Korrektheit und Transparenz der Beschaffung ab. Überhöhte Preise untergraben die Logik der Modernisierung: Statt der maximalen Anzahl neuer Lampen pro investierter Griwna erhält die Stadt weniger Ausrüstung und die Netzsanierung dauert länger. Deshalb betonen die Strafverfolgungsbehörden die Schlüsselrolle der Marktüberwachung, die die Kunden vor Überzahlungen und überhitzten Verträgen schützen soll.
Die Parteien warten derzeit auf weitere Verfahrensentscheidungen. Sollten sich die im Ermittlungsverfahren dargelegten Umstände vor Gericht bestätigen, droht dem Verdächtigen eine strafrechtliche Haftung, und das Versorgungsunternehmen kann Schadensersatz in der vom Gericht festgelegten Höhe verlangen.