Die NACP stellte bei jeder zweiten überprüften Erklärung Verstöße fest.

Die Nationale Agentur zur Korruptionsprävention führte im November 2025 78 vollständige Überprüfungen der Erklärungen von Amtsträgern durch. Dabei wurden in 37 Fällen Hinweise auf unrichtige Angaben oder Ordnungswidrigkeiten und Straftaten im Gesamtwert von über 172 Millionen Hrywnja festgestellt.

Hierbei handelt es sich um mögliche Verstöße gegen Artikel 366-2 des Strafgesetzbuches der Ukraine und Absatz 4 des Artikels 172-6 des ukrainischen Ordnungswidrigkeitengesetzes. Auf Grundlage der Inspektionsergebnisse erstellte die Behörde begründete Schlussfolgerungen und übermittelte diese den Strafverfolgungsbehörden.

Zu den prominentesten Fällen zählt die Steuererklärung des ehemaligen stellvertretenden Leiters der Hauptabteilung des staatlichen Steuerdienstes der Region Sumy für das Jahr 2023. Die Nationale Antikorruptionsbehörde (NACP) fand Hinweise auf unzuverlässige Angaben im Wert von über 19,8 Millionen UAH. Der Beamte hatte ein Familienmitglied und ihm gehörende Immobilien nicht angegeben, insbesondere eine Wohnung in Kiew, in der er selbst wohnte, sowie ein unfertiges Baugrundstück im Wert von 17,3 Millionen UAH. Die Unterlagen wurden der staatlichen Steuerinspektion übergeben.

Auch in der Erklärung des Direktors der KP „Direktion für den Bau von Straßen- und Verkehrsanlagen in Kiew“ für das Jahr 2022 wurden erhebliche Verstöße festgestellt. Der Beamte konnte die Herkunft der Bargeldmittel seiner Frau in Höhe von 9,6 Millionen UAH und eines Geschenks in Höhe von 24,4 Millionen UAH nicht nachweisen. Die Nationale Antikorruptionskommission (NACP) wertet dies als Anzeichen für die Legalisierung von Erträgen aus Straftaten. Die Schlussfolgerungen wurden an die Nationale Polizei weitergeleitet.

Die Meldeerklärung des ehemaligen Leiters der Meldeabteilung des Bezirksamts Petschersk in Kiew für das Jahr 2022 enthielt fehlerhafte Angaben im Wert von über 15,6 Millionen UAH. Insbesondere hatte der Beamte ein Wohngebäude in den Niederlanden, das er mit seiner Familie bewohnte, nicht angegeben. Die Unterlagen wurden der Nationalpolizei übergeben.

Die Wahlerklärung eines ehemaligen Richters des Obersten Gerichtshofs für das Jahr 2024 erregte besondere Aufmerksamkeit. Die Nationale Antikorruptionsbehörde (NACP) fand Hinweise auf Falschangaben in Höhe von über 5,3 Millionen UAH, wovon über 5,2 Millionen UAH auf Geldvermögen entfielen. Die NABU hat diesbezüglich bereits ein Strafverfahren eingeleitet.

Unter den lokalen Abgeordneten wurden Verstöße festgestellt, insbesondere bei einem Abgeordneten des Stadtrats von Kaniv in der Region Tscherkassy. Laut seinen Angaben für den Zeitraum 2022–2024 fanden sich Hinweise auf nicht nachgewiesene Vermögenswerte in Höhe von 1,5 Millionen UAH und unzuverlässige Informationen in Höhe von mehr als 3 Millionen UAH. Der Beamte bestätigte die Herkunft der Gelder für den Kauf einer Wohnung in Kiew durch seine Frau nicht und verschwieg den tatsächlichen Wert der Immobilie.

Die Nationale Antikorruptionsbehörde (NACP) verzeichnete im November die größten Verstöße in der Steuererklärung eines Abgeordneten des Stadtrats von Chmelnyzkyj für das Jahr 2024 – über 38,8 Millionen UAH. Der Abgeordnete konnte die Herkunft von Bargeld in Höhe von 25,1 Millionen UAH nicht nachweisen und hatte zudem Einkünfte von über 12 Millionen UAH, die für den Kauf von Immobilien verwendet wurden, nicht deklariert. Die Unterlagen wurden der Nationalen Polizei übergeben.

Verstöße wurden auch in den Erklärungen des Leiters des neuro-ophthalmologischen MSEC der Region Saporischschja, eines Abgeordneten des Stadtrats von Berdytschiw, des Leiters der städtischen Liegenschaftsabteilung des Stadtrats von Tscherniwzi sowie des Leiters der Abteilung des CCC und SP des Bezirks Kropywnyzkyj festgestellt. In diesen Fällen geht es um nicht deklariertes Vermögen, zweifelhafte Ersparnisse und versteckte Einkünfte in Höhe von mehreren Millionen Hrywnja. Ein Teil des Materials wurde an die NPU, ein anderer Teil an das SBI übergeben.

Die NACP stellt fest, dass die Ergebnisse der Inspektionen auf systemische Probleme bei der Angabe von Einkommen und Vermögen durch Beamte verschiedener Ebenen hinweisen – von lokalen Abgeordneten bis hin zu hochrangigen Beamten und Richtern. Die abschließende rechtliche Beurteilung der Handlungen der Angeklagten obliegt den Strafverfolgungsbehörden.

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