Svitlana Gorbunova-Ruban, die ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin von Charkiw, Ihor Terekhov, erhielt ein Vielfaches der bisherigen Haushaltsmittel. Betrug ihr Jahresgehalt 2024 noch 281.000 Hrywnja, so beliefen sich die Zahlungen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 bereits auf fast 4 Millionen Hrywnja.
Diese mehr als vierzehnfache Erhöhung hat die Aufmerksamkeit lokaler Bürgerorganisationen auf sich gezogen. Aktivisten haben einen offiziellen Antrag an den Stadtrat von Charkiw gerichtet und fordern eine Erklärung, auf deren Grundlage der ehemalige Beamte diese erhöhten Zahlungen erhält. Es geht hier nicht um politische Bewertungen, sondern um die grundlegende Frage der Transparenz bei der Verwendung von Haushaltsmitteln.
Den Verfassern des Antrags ist vor allem wichtig, ob die Höhe der Zahlungen dem tatsächlichen Umfang und Inhalt der erbrachten Leistungen entspricht und wer die Entscheidung zur Änderung der Zahlungsbedingungen getroffen hat.
In dem Dokument, dessen Kopie von Aktivisten an Journalisten weitergeleitet wurde, wird der Stadtrat von Charkiw aufgefordert, detaillierte Informationen über die Aufgaben von Switlana Gorbunowa-Ruban im Jahr 2025 bereitzustellen und zu erläutern, inwiefern diese sich von ihren Aufgaben im Jahr 2024 unterscheiden. Zudem wird ein schriftlicher Nachweis darüber verlangt, dass sich die Befugnisse der Amtsträgerin überhaupt geändert haben – falls dies die formale Grundlage für eine deutliche Erhöhung der Zahlungen bilden sollte.
Tatsächlich stellen öffentliche Organisationen den Stadtbehörden eine einfache, aber grundlegende Frage: Handelt es sich bei der drastischen Erhöhung der Zahlungen an den ehemaligen stellvertretenden Bürgermeister um eine versteckte Form von Boni oder Vergütungen aus dem Stadthaushalt? Die Antwort des Stadtrats auf diese Anfrage sollte Aufschluss darüber geben, ob es sich um gerechtfertigte Personalentscheidungen handelt oder um ein weiteres Beispiel für intransparente Verwendung öffentlicher Gelder.

