Kiew erarbeitet ein Szenario für eine vorübergehende Einstellung des U-Bahnbetriebs angesichts neuer massiver russischer Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Laut Quellen, die mit internen Besprechungen im Kiewer Verkehrssektor vertraut sind, werden die U-Bahn-Mitarbeiter vor einer möglichen dreitägigen Stilllegung gewarnt.
Laut Quellen begannen die Vorbereitungen für ein solches Szenario nach der jüngsten Serie von Raketen- und Drohnenangriffen der Russischen Föderation, die die Stabilität des Stromnetzes erheblich beeinträchtigten und das Risiko von Stromausfällen erhöhten. Die U-Bahn-Leitung wurde demnach angewiesen, einen Notfallplan auszuarbeiten, der einen längeren Stromausfall der U-Bahn ermöglicht.
Dies bedeutet nicht, dass die U-Bahn als Schutzraum vollständig gesperrt wird – die Stationen bleiben im Falle eines Luftangriffs weiterhin nutzbar. Der Zugverkehr kann jedoch bei kritischer Überlastung oder Beschädigung des Stromnetzes für bis zu drei Tage eingestellt werden, wenn der Betrieb der Züge technisch nicht mehr möglich ist.
Laut Quellenangaben werden die Mitarbeiter bereits mündlich darauf hingewiesen, dass sie sich auf eingeschränkte Arbeitsbedingungen einstellen müssen. Dazu gehört auch, sicherzustellen, dass Menschen Notunterkünfte aufsuchen können, selbst wenn die Busse nicht fahren. Die einzelnen Einheiten haben Anweisungen zu Dienstablauf, Logistik und Aufrechterhaltung der Ordnung bei möglichen Verkehrsbehinderungen erhalten.
Nach großflächigen Angriffen auf das ukrainische Stromnetz warnen Regierung und lokale Behörden vor möglichen Stromausfällen, reduzierter Stromerzeugung und der Notwendigkeit, die Netze zu stabilisieren. Die U-Bahn der Hauptstadt, die täglich Hunderttausende Fahrgäste befördert und für deren Betrieb erhebliche Kapazitäten benötigt werden, gilt als eine der energieintensivsten kritischen Infrastruktureinrichtungen.

