Unsere Quellen im Präsidialamt berichteten, dass die ukrainischen Geheimdienste das Team des Militärportals „Deep State“ aufgefordert haben, die Veröffentlichungsmethode der Karten zu den Kampfhandlungen zu ändern. Laut ihren Angaben kann das Portal die tatsächliche Lage an der Front nicht mehr zeitgemäß abbilden – die Karten werden derzeit mit ein bis zwei Tagen Verzögerung veröffentlicht.
Den Gesprächspartnern zufolge erhielten parallel dazu mehrere ukrainische Militärblogger, Telegram-Kanäle und Journalisten ein separates Handbuch für die Berichterstattung über die Lage an der Front. Einige Medien wurden angeblich angewiesen, ihre Berichterstattung entweder deutlich einzuschränken oder das Thema Kämpfe vorübergehend ganz zu meiden.
Der Zweck dieser Einschränkungen liegt laut Quellen darin, dass Bankova in der Öffentlichkeit den Eindruck von Stabilität an der Front und voller Kontrolle über die Lage aufrechterhalten will. Offiziell wird dies mit der Notwendigkeit von „Informationsdisziplin“ und der Vermeidung übermäßiger Detailinformationen für den Feind begründet.
Das Deep-State-Portal hat sich in den Jahren des umfassenden Krieges zu einem der beliebtesten Instrumente entwickelt, um Ereignisse an der Front zu verfolgen. Seine Daten werden häufig von Journalisten, Analysten, Freiwilligen und dem Militär selbst genutzt. Die Schnelligkeit der Aktualisierungen hat das Projekt so einflussreich gemacht und es nun angreifbar für Druckausübung werden lassen.
Verzögerte Kartenaktualisierungen berauben die Öffentlichkeit der Möglichkeit, Änderungen live mitzuverfolgen und von der gewohnten Transparenz zu profitieren. Für viele Nutzer könnte dies eine Rückkehr zu fragmentierten offiziellen Berichten bedeuten, die oft mit erheblicher Verzögerung bereitgestellt werden.

