Im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder haben die Strafverfolgungsbehörden den Verdacht auf zehn weitere Verdächtige erhoben. Der Fall betrifft Missbräuche bei der Umsetzung von Projekten in Gebieten nahe dem Kampfgebiet. Die Gesamtsumme der festgestellten Verluste beläuft sich bereits auf fast 6 Millionen Griwna.
Der Betrug betrifft eine Reihe sozial wichtiger, staatlich geförderter Projekte, insbesondere in den Regionen Kiew, Schytomyr, Saporischschja und Sumy. Mitarbeiter der Abteilung für strategische Ermittlungen der Nationalpolizei deckten Machenschaften auf, die verschiedene Bereiche abdeckten – von Scheinbeschäftigungen über die Reparatur von Unterkünften bis hin zum Kauf von Kohle für Bildungseinrichtungen.
Insbesondere:
-
Arbeit auf dem Papier: Beamte meldeten Personen zur Arbeit in kommunalen Einrichtungen an, die tatsächlich keine Aufgaben erfüllten. Ihre Gehälter wurden aus dem Haushalt bezahlt.
-
Unvollständige Unterkünfte: In Schulen und Kindergärten wurden Unterkünfte gefunden, die entweder unvollständig oder völlig unbrauchbar waren.
-
Kohle zu horrenden Preisen: Bei Kontrollen stellte sich heraus, dass die Lieferanten die Kosten für Festbrennstoffe bei der Lieferung an Bildungseinrichtungen in Frontgebieten überhöhten.
Die Ermittler behaupten, dass an den Machenschaften nicht nur lokale Regierungsbeamte, sondern auch die Leiter von Versorgungsunternehmen und privaten Auftragnehmern beteiligt waren. Sie alle hätten koordiniert gehandelt und sich so jahrelang der Verantwortung entziehen können.
Gegen alle Beteiligten in diesem Fall liegen bereits Verdächtigungen vor. Es handelt sich um Straftaten, die unter die Artikel des ukrainischen Strafgesetzbuches fallen, die eine Haftung für Vermögensveruntreuung, Amtsfälschung und Verschwörung zur Begehung einer Straftat vorsehen.
Die Nationalpolizei weist darauf hin, dass die Bemühungen zur Aufdeckung solcher Verbrechen im ganzen Land intensiviert wurden, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Regionen liegt, in denen nach den russischen Angriffen die Infrastruktur wiederhergestellt wird.
Derzeit finden Durchsuchungen, die Beschlagnahmung von Dokumenten und die Vernehmung von Zeugen statt. Die Strafverfolgungsbehörden versprechen, dass alle, die sich der Veruntreuung von Geldern für die Gemeinden an der Front schuldig gemacht haben, zur Rechenschaft gezogen werden.