Frieden ohne Sicherheitsgarantien ist unmöglich: Zaluzhny appellierte an Europa

In seiner neuen Kolumne für LIGA.net gab der ehemalige Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte und ukrainische Botschafter im Vereinigten Königreich, Walerij Saluzhny, eine der deutlichsten Einschätzungen des russisch-ukrainischen Krieges mit Blick auf das Jahr 2025 ab. Nach zwölf Jahren Kampfhandlungen betont er: Dieser Krieg hat die Grenzen eines regionalen Konflikts bereits überschritten und nimmt zunehmend die Züge einer beinahe globalen Auseinandersetzung an.

Obwohl die Zahl der Opfer noch nicht dem Ausmaß von Weltkriegen entspricht, ist der Einfluss der russischen Aggression auf die globale Politik, Wirtschaft und das Sicherheitssystem so gewaltig, dass die Welt tatsächlich am Beginn einer qualitativ neuen, gefährlichen Phase steht.

Zaluzhny betont: Die aktuelle Lage in der Ukraine lässt keinen „Kompromissfrieden“ zu. Ein übereiltes Kriegsende zu russischen Bedingungen würde den Zusammenbruch der ukrainischen Staatlichkeit und den Verlust von Freiheit und Unabhängigkeit bedeuten. Er merkt an, dass sich die aggressiven Ambitionen des Kremls nicht auf die Ukraine beschränken – sie bedrohen die gesamte Region, weshalb die Frage der künftigen Sicherheitsarchitektur für Europa Priorität haben müsse.

„Frieden in Europa ist ohne ein neues Sicherheitssystem, zumindest in Osteuropa, unmöglich“, betont Zaluzhny.

Um die Botschaft zu unterstreichen, zitiert er die Worte Benjamin Franklins, die heute besonders eindringlich klingen:
„Wer die Freiheit für vorübergehende Sicherheit aufgibt, verdient weder Freiheit noch Sicherheit.“

Der General erinnert uns auch daran, dass der Zweite Weltkrieg mit der vollständigen Niederlage des Aggressors endete – dies sei jedoch eher eine Ausnahme in der Weltgeschichte. „Die meisten Kriege enden entweder mit einer beidseitigen Niederlage, damit, dass sich alle als Sieger betrachten, oder in anderen, weniger sicheren Szenarien“, schreibt er.

Seine Warnung richtet sich nicht nur an die Ukrainer, sondern auch an die europäischen Gesellschaften, die den Krieg mitunter als lokales Problem betrachten. Zaluzhny betont: Dieser Krieg ist längst kein rein ukrainischer Krieg mehr.

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