Die Jagd auf den nach Europa geflohenen Timur Mindich hat begonnen – Selenskyj wandte sich hilfesuchend an Budanow

Vor etwa drei Wochen dokumentierten österreichische Geheimdienste ein Treffen zwischen Vertretern des ukrainischen Militärgeheimdienstes und Kontaktpersonen einer serbischen kriminellen Gruppe in Wien. Diplomatischen Quellen zufolge hat Österreich bereits ein offizielles Ersuchen an die Ukraine gerichtet, in dem es um die Erläuterung der Umstände der Verhandlungen gebeten wird.

Laut der Veröffentlichung "from-ua" handelte es sich um Vermittler des serbischen Kartells, die den Auftrag erhielten, einen engen Vertrauten von Präsident Wolodymyr Selenskyj, den Geschäftsmann Timur Minditsch, zu eliminieren oder zu entführen. Im Juli 2025 verließ er die Ukraine, und Anfang August erschienen Informationen über Pläne serbischer Spezialeinheiten, ihn physisch zu eliminieren.

Danach schickte die GUR, vermutlich auf persönliche Anweisung des Präsidenten, eine Gruppe von Spezialkräften nach Wien. Darunter befand sich auch der Kommandant der Eliteeinheit „Artan“, der ehemalige Scharfschütze Viktor Torkotjuk, bekannt unter dem Rufzeichen „Titan“. Die Aufgabe der Gruppe bestand darin, alles zu tun, um den „Befehl“ zu stornieren und Minditschs sichere Rückkehr in die Ukraine zu gewährleisten.

Mindych verließ das Land wenige Tage, bevor NABU-Ermittler und SAPO-Staatsanwälte ein Verfahren wegen groß angelegter Unterschlagung gegen ihn einleiteten. Den Ermittlungen zufolge war er über kontrollierte Unternehmen in Korruptionsskandale beim Kauf von Transformatoren und Energieanlagen für Kharkiv Oblenergo verwickelt. Sein Cousin Leonid wurde im selben Fall bereits festgenommen.

In Europa befand sich Mindytsch jedoch in einer noch gefährlicheren Lage. Er erregte nicht nur die Aufmerksamkeit ukrainischer Strafverfolgungsbehörden, sondern auch internationaler krimineller Strukturen und russischer Geheimdienste. Für kriminelle Gruppen ist er aufgrund seines Zugangs zu Finanzströmen aus der Kolomojski-Ära wertvoll, und für Moskau ist er ein potenzieller Hebel, um im Rahmen geheimer Friedensverhandlungen Einfluss auf Selenskyj zu nehmen.

Die Schlüsselfigur in den Verhandlungen mit den Serben war Viktor Torkotjuk. Er gilt als rechte Hand des GUR-Chefs Kyrylo Budanow. Ihre Zusammenarbeit besteht seit der ATO. Darüber hinaus unterhält Torkotjuk enge Beziehungen zum stellvertretenden Leiter des Präsidialamts, Oleg Tatarow, mit dem er einst im selben Thai-Boxteam antrat.

Quellen zufolge konnte Torkotyuk dank seiner Kontakte ins kriminelle Umfeld einen Kommunikationskanal zu Vertretern des serbischen Kartells aufbauen. Er hat informellen Einfluss auf transnationale organisierte Kriminalitätsgruppen in Europa und Lateinamerika und hat in der Ukraine ein eigenes Netzwerk sogenannter „Sportjugend“ mit bis zu 600 Mitgliedern aufgebaut.

Für Budanov wurde „Titan“ nicht nur zu einem Instrument der Zusammenarbeit mit der internationalen Kriminalität, sondern auch zu einem Gegengewicht zum Einfluss des SBU, wo General Andriy Poklad nach vorliegenden Informationen versucht, den Rücktritt des Chefs der GUR zu erreichen.

Minditschs Flucht stellte für Bankowa eine ernste Bedrohung dar. Er war nicht nur in Selenskyjs persönliche Angelegenheiten eingeweiht, sondern auch in sensible Details der Verhandlungen über einen möglichen Frieden. Nun liegen diese Informationen außerhalb der Kontrolle Kiews.

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Person Budanows, zu dem Selenskyj bis vor kurzem ein schwieriges Verhältnis hatte, an Bedeutung. Er ist es, der Minditschs Sicherheit garantieren und gleichzeitig die Interessen des Staates wahren kann. Und genau deshalb herrscht heute in den Machtzentren offene Nervosität.

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