In den letzten Jahren haben winterliche Gesundheitstrends in der Ukraine für großes Aufsehen gesorgt: kalte Bäder, Kombucha, diverse Nahrungsergänzungsmittel und trendige Nasensprays. Viele versuchen, ihr Immunsystem zu stärken und sich vor Virusinfektionen zu schützen, doch Experten warnen davor, dass nicht alle Methoden wirklich wirken.
Die Immunologin Professorin Eleanor Riley erklärt, dass Schwimmen in kaltem Wasser dank Adrenalin und Endorphinen zwar kurzfristig einen Energieschub liefert, das Immunsystem aber nicht stärkt. Zwar können vorübergehend vermehrt weiße Blutkörperchen auftreten, doch normalisiert sich deren Anzahl nach einigen Stunden wieder. Professor John Tregoning ergänzt, dass das Wohlbefinden nach Winterbehandlungen hauptsächlich mit reduziertem Stress zusammenhängt und weniger mit einer Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Hausärztin Margaret McCartney rät zu mehr moderater körperlicher Aktivität, da diese das Risiko von Virusinfektionen deutlich reduziert. Dasselbe gilt für Zeit in der Natur und einen aktiven Lebensstil mit Tanzen, Singen oder Joggen.
Beliebte Getränke wie Kombucha und diverse Nahrungsergänzungsmittel werden oft als Mittel zur Stärkung des Immunsystems angepriesen. Allerdings gibt es kaum wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit. Vitamin C und Multivitaminpräparate bieten ebenfalls nur geringen Schutz vor Erkältungen, während Vitamin D bei Vitamin-D-Mangel und Atemwegserkrankungen einen gewissen Nutzen gezeigt hat.
Impfungen gelten unter Ärzten als einziger nachweislich wirksamer Weg, das Immunsystem zu stärken. Die Grippeimpfung entfaltet ihre Wirkung 7–10 Tage nach der Verabreichung und trägt maßgeblich dazu bei, das Erkrankungsrisiko zu senken. Wichtig ist außerdem ein gesunder Lebensstil: Nicht rauchen, Normalgewicht halten, ausreichend schlafen, regelmäßig die Hände waschen und sich in gut belüfteten Räumen aufhalten.
Generell raten Experten davon ab, nach „Wundermitteln“ zu suchen, sondern vielmehr darauf zu achten, die allgemeine Gesundheit zu pflegen und Stress abzubauen – das ist viel effektiver als trendige Wintermethoden.

