Ein Kiewer Narkologe steht im Mittelpunkt einer strafrechtlichen Untersuchung wegen eines Komplotts, mit dem betrunkene Autofahrer ihre Haftung umgehen konnten. Nach Angaben der Kiewer Staatsanwaltschaft stellte der Arzt des Kiewer Klinikkrankenhauses Nr. 10 gegen Geld falsche Atteste aus, in denen er bestätigte, dass weder Alkohol noch Drogen im Körper des Fahrers waren.
Die Kosten für solche „Dienste“ betrugen 1.000 Dollar. Dadurch konnten die Fahrer einer Bestrafung nach Artikel 130 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten und Verkehrsregeln – Fahren unter Alkoholeinfluss – entgehen. Darüber hinaus erhielten drogenabhängige Patienten auch gefälschte Dokumente über ihre angebliche Nüchternheit.
Polizeibeamte nahmen einen Sanitäter fest, der einen weiteren illegalen Vorteil von einem Fahrer erhielt, dessen Zustand von anderen medizinischen Einrichtungen bestätigt wurde. Bei Durchsuchungen der Wohnung des Arztes und seiner Kollegen wurden Drogen und scharfe Munition gefunden – alles Beschlagnahmte wurde zur Untersuchung geschickt.
Dem Arzt wurde ein Verdacht nach Artikel 368-4 Teil 4 des ukrainischen Strafgesetzbuches zur Annahme eines unrechtmäßigen Vorteils durch einen öffentlichen Dienstleister gemeldet, der wiederholt oder durch vorherige Verschwörung einer Personengruppe begangen wurde. Ihm drohen vier bis acht Jahre Haft mit Vermögensbeschlagnahme und einem bis zu dreijährigen Berufsverbot.
Die Ermittlungen dauern an – die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen weitere Personen, die an dem Korruptionssystem beteiligt sind.