Ermittler der Nationalpolizei haben eine organisierte Gruppe aufgedeckt, die künstliche Intelligenz und DeepFake-Technologien nutzte, um Kredite an Ukrainer zu vergeben. Die Kriminellen eröffneten Konten im Namen von mindestens 286 Bürgern und gewährten einigen von ihnen Kredite im Wert von über 4 Millionen UAH.
Die Organisatorin der Operation war eine 33-jährige Frau, die während der groß angelegten Invasion nach Polen gereist war. Sie beteiligte ihren Ex-Mann und einen Bekannten aus Mykolajiw an der illegalen Aktion. Die Angreifer erbeuteten persönliche Daten von Online-Banking-Nutzern – Telefonnummern, Passwörter und Autorisierungscodes.
Die Daten wurden verwendet, um sich über „Diya“ unbefugten Zugriff auf die mobilen Apps ukrainischer Banken und das BankID-System zu verschaffen. Anschließend erstellte die Organisatorin mithilfe der DeepFake-Technologie kurze Fake-Videos, in denen sie die Gesichter der Opfer über ihre eigenen legte, um die automatische Fotoverifizierung bei Banken zu bestehen.
Mithilfe solcher Fälschungen schlossen die Kriminellen Verträge ab und eröffneten Konten für Ukrainer. Die erhaltenen Gelder wurden auf kontrollierte Konten überwiesen, in Kryptowährung umgewandelt und ausgezahlt.
Gegen drei Mitglieder der Gruppe wird derzeit Anklage erhoben, da sie unter Kriegsrecht in großem Umfang von einer organisierten Gruppe Betrug begangen und sich unberechtigt in den Betrieb von Informations- und Kommunikationssystemen eingemischt haben.