Die Ukraine und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben sich auf Expertenebene auf die fünfte Überprüfung des vierjährigen erweiterten Finanzierungsprogramms des EFF über einen Gesamtbetrag von 15,6 Milliarden Dollar geeinigt. Nach Angaben von Premierminister Denys Shmyhal kann die Ukraine eine weitere Tranche von 1,1 Milliarden US-Dollar erhalten, nachdem das IWF-Exekutivdirektorium den Deal genehmigt hat, was in den kommenden Wochen erwartet wird.
Shmyhal betonte, dass alle quantitativen Kriterien und strukturellen Leuchtturmpunkte Ende Juni erfüllt seien, was auf die Fortsetzung wichtiger Reformen in der Ukraine trotz des Krieges hinweist. Der Premierminister betonte auch die Bedeutung der Unterstützung internationaler Partner bei der Finanzierung nichtmilitärischer Ausgaben, die es ermöglicht, interne Ressourcen für die Verteidigungsfähigkeit des Landes bereitzustellen.
Die Verhandlungen mit dem IWF wurden vom 4. bis 10. September in Kiew fortgesetzt, wo die von Gavin Gray geleitete Mission des Fonds Treffen mit Regierungsbeamten abhielt, darunter Finanzminister Serhii Marchenko und dem Vorsitzenden der Nationalbank Andriy Pyshny. Die Mission bestätigte, dass die Wirtschaftsindikatoren der Ukraine trotz der verheerenden Folgen des Krieges stabil bleiben.
Der IWF stellte fest, dass die vierjährige EFF-Vereinbarung angesichts extremer Unsicherheit weiterhin einen wichtigen Anker für die Wirtschaftspolitik darstellt. Das reale BIP der Ukraine wuchs im ersten Quartal 2024 um 6,5 %, und die Inflation sank im Juli auf 5,4 %. Gleichzeitig bleiben die Bruttowährungsreserven der Ukraine auf einem ausreichenden Niveau und erreichten am 1. September 42,3 Milliarden US-Dollar.
Den Empfehlungen des IWF zufolge sollte der Haushalt 2025 finanzielle Zwänge und Schuldentragfähigkeitsziele berücksichtigen, und Bemühungen zur Mobilisierung inländischer Einnahmen sind für die anhaltende wirtschaftliche Stabilität der Ukraine von entscheidender Bedeutung.