In Kiew bahnt sich ein neuer Grundstücksskandal an: Ein Teil des Geländes der Pferderennbahn in der Wassyl-Kasiyan-Straße 1 wird für eine Bebauung vorbereitet, obwohl das Gelände offiziell als Sportanlage ausgewiesen ist. Laut Hennadiy Kryvosheya, dem Leiter des Öffentlichen Rates der Kiewer Stadtverwaltung, haben Aktivisten den Beginn der Vorbereitungsarbeiten auf dem Gelände beobachtet, was auf illegale Bauarbeiten hindeuten könnte.
Wie sich herausstellte, beschloss der Kiewer Stadtrat am 21. November 2024, ein 44 Hektar großes Grundstück aus der Nutzung der Pferderennbahn herauszunehmen. Später wurde es für zwei Jahre an zwei Organisationen verpachtet: die Senekvitrek GmbH und den Kinder- und Reitverein Avangard. Offiziell diente die Verpachtung dem Bau und der Instandhaltung von Verwaltungsgebäuden.
Aktivisten vermuten, dass hinter dem Deckmantel des Sportclubs das eigentliche Ziel steckt – der Bau eines Geschäftszentrums. Ihren Informationen zufolge wurde zuvor die Möglichkeit einer zehnjährigen Verpachtung des Grundstücks erwogen, was darauf hindeuten könnte, dass die Bauträger das Grundstück dauerhaft erwerben wollen.
Gennady Kryvosheya erklärte, dies sei ein weiterer Versuch, einen Teil des Pferderennbahngeländes für gewerbliche Bauten zu „vereinnahmen“. Seinen Angaben zufolge ignorieren die Pächter die Anweisungen der Landschaftsinspektoren, legen keine Genehmigungen vor und setzen die Vorbereitungsarbeiten fort.
Anwohner und Bürgeraktivisten fordern eine Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Entscheidung des Kiewer Stadtrats und der Aktivitäten der Mieter. Ihrer Ansicht nach riskiert die Hauptstadt, einen weiteren öffentlichen Raum zu verlieren, der sich zu einer Sportanlage entwickeln ließe, anstatt in einen weiteren Bürokomplex umgewandelt zu werden.

