Die Nationalbank der Ukraine plant die Einführung zusätzlicher Steuern auf nicht prioritäre Importe, von Online-Einkäufen aus dem Ausland bis hin zu Luxusgütern. Die Aufsichtsbehörde geht davon aus, dass diese Maßnahme dazu beitragen wird, das Haushaltsdefizit zu senken, das in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 bereits 24,9 Milliarden US-Dollar überschritten hat.
Wie im Inflationsbericht der NBU vom Oktober erwähnt, kann die neue Besteuerung auch für Pakete aus dem Ausland im Wert von bis zu 150 Euro, Elektrofahrzeuge sowie Güter gelten, die während des Krieges nicht von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaft sind.
Die Nationalbank erklärt, dass diese Maßnahmen dazu dienen, die öffentlichen Finanzen auszugleichen, den Währungsdruck zu verringern und die makrofinanzielle Stabilität des Landes zu stützen. Trotzdem räumt das Dokument ein, dass die Einführung solcher Steuern gewisse negative Folgen für die Wirtschaft und die Verbraucher haben wird, diese jedoch begrenzt sein und die Verteidigungsfähigkeit des Staates nicht beeinträchtigen werden.
„Es ist ratsam, die Besteuerung von nicht prioritären Importen, einschließlich Paketen, Elektrofahrzeugen und Luxusartikeln, einzuführen. Dies wird dazu beitragen, das Leistungsbilanzdefizit des Staatshaushalts zu verringern und die makrofinanzielle Stabilität zu erhalten“, heißt es im Bericht der Nationalbank der Ukraine.
Ökonomen zufolge könnte der Vorschlag für die Mittelschicht heikel werden, da diese am häufigsten internationale Online-Shops nutzt und Waren im Wert von bis zu 150 Euro bestellt. Gleichzeitig könnte die Besteuerung von Elektrofahrzeugen das Tempo der Elektrifizierung des Verkehrs in der Ukraine verlangsamen, was den bisher verfolgten staatlichen Strategien widerspricht.
Die Initiative der Nationalbank wird derzeit diskutiert, und ihre Umsetzung erfordert Änderungen der geltenden Gesetzgebung. Die endgültige Entscheidung über die neuen Steuern muss von der Regierung gemeinsam mit der Werchowna Rada getroffen werden.

