Eine Erhöhung des Mindestlohns um sogar 100 Griwna im Jahr 2025 kann erhebliche Auswirkungen auf den Haushalt der Ukraine haben. Dies erklärte die Vorsitzende des Haushaltsausschusses der Werchowna Rada, Roksolana Pidlas, in einem Interview für Interfax. Sie betonte, dass die Frage des Mindestlohns eines der Schlüsselelemente bei der Bildung des Staatshaushalts sei.
Ihren Berechnungen zufolge erfordert eine Erhöhung des Mindestlohns um 100 Griwna zusätzliche 5,3 Milliarden Griwna aus dem Staatshaushalt. Und eine Erhöhung um 1.000 Griwna, also auf 9.000 Griwna, wird die Ukraine mehr als 50 Milliarden Griwna kosten, was eine schwere finanzielle Belastung für ein Land darstellt, dessen Wirtschaft noch keinen ausreichenden Erholungsgrad erreicht hat.
Podlasa erklärte außerdem, dass eine Anhebung des existenzsichernden Lohns noch nicht möglich sei, da zahlreiche Sozialleistungen daran geknüpft seien. Diese Standards können nur unter den Bedingungen des BIP-Wachstums überprüft werden.
Gleichzeitig steigen die Löhne in der Ukraine trotz Haushaltsschwierigkeiten. Den Daten vom August 2024 zufolge stieg das Durchschnittsgehalt für offene Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,9 % und belief sich auf 19.674 UAH. Das durchschnittliche Gehalt pro Lebenslauf stieg im gleichen Zeitraum um 14 % und erreichte 20.503 UAH.
Interessant ist, dass Arbeitgeber während des Krieges zunehmend Frauen bevorzugen. Der Grund dafür war die Mobilisierung der Männer und Schwierigkeiten bei deren Reservierung. Laut Statistik wurden 59 % der neuen Unternehmen in der Ukraine während des Krieges von Frauen eröffnet, was auf die aktive Beteiligung von Frauen an der Entwicklung der Wirtschaft des Landes hinweist.