Im Rahmen Projekts unterzeichnete die Abteilung für Verbesserung, Wiederaufbau und Rekonstruktion des Stadtrats von Charkiw am 9. Oktober einen Vertrag mit der Baufirma „Promtex“ über die Sanierung eines durch Beschuss beschädigten Wohnhauses. Der Auftragswert beträgt 171,45 Millionen UAH und wird von der Ukraine-Fazilität finanziert. Die Arbeiten sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Das Projekt wurde vom privaten Unternehmen „Pallada“ entwickelt, die Expertise wurde von der Charkiwer Niederlassung des staatlichen Unternehmens „Ukrderzhbudekspertyza“ durchgeführt. Der Kostenvoranschlag beinhaltet die Lieferung von Materialien in die ganze Stadt, Experten weisen jedoch auf eine offensichtliche Überbewertung bestimmter Posten hin. So weist die Dokumentation Preise aus, die die Marktangebote deutlich übersteigen:
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NT-Fassade 135 Platten (150 mm) – 1.193 UAH/m² (Markt: 534–765 UAH/m²);
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Polystyrol EPS 200 Graphit 150 mm — 1.405 UAH/m² (Marktpreis: 634–765 UAH/m²);
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Kabel VVG ngd 5x10 — 392 UAH/m (Marktpreis: 299 UAH/m);
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Verstärkungskleber Weber Therm S80 – 23 UAH/kg (Marktpreis: 6 UAH/kg).
Experten zufolge könnte sich die wahrscheinliche Überzahlung allein für die aufgeführten Positionen auf mindestens 5 Millionen UAH belaufen. Bei der Auktion gab es einen günstigeren Konkurrenten, Avtomagistral-Zahid LLC, der 17,65 Millionen UAH weniger bot, sein Angebot wurde jedoch aufgrund angeblicher technischer Unstimmigkeiten abgelehnt.
Das private Bauunternehmen „Promtex“ ist Teil des Konsortiums „Building Group“, dessen Eigentümer Ruslan Maly, Stanislav Brovin und Natalia Golovko sind. Das Konsortium ist mit der Investitions- und Baugesellschaft „Avantage“ verbunden, deren Schlüsselfigur der ehemalige Abgeordnete des Charkiwer Stadtrats und Volksabgeordnete Anatoliy Denysenko ist. Seit 2016 hat Promtex Regierungsaufträge im Gesamtwert von 3,74 Milliarden UAH erhalten, hauptsächlich vom aktuellen Kunden.
Eine Erläuterung mit einer detaillierten Begründung der Bau- und Materialkosten wurde nicht veröffentlicht, was die Frage der Transparenz der Kostenvoranschlagsermittlung und der Angemessenheit der Auswahl des Auftragnehmers offen lässt. Auftraggeber und Auftragnehmer müssen die Preisgestaltung im Kostenvoranschlag und die Gründe für die Ablehnung des günstigeren Angebots umfassend erläutern, um den Verdacht einer ungerechtfertigten Verwendung von Haushalts- und Gebermitteln auszuschließen.