Rechtsanwalt Roman Kychko erläuterte ausführlich das Verfahren zur Verhängung von Geldstrafen gegen Wehrpflichtige wegen Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit der Mobilmachung. Seiner Meinung nach ähnelt dieser Prozess ein wenig einem Gerichtsverfahren, weist jedoch gesetzlich vorgesehene Besonderheiten auf.
Kichko wies darauf hin, dass die Geldbuße nur vom Leiter des Territorialbeschaffungszentrums (TCC) verhängt werden kann und dies in den Räumlichkeiten des TCC geschieht. „Der Leiter des TCC fungiert in einer solchen Situation als eine Art Richter.“ „Er prüft die Fallunterlagen, analysiert die Beweise und entscheidet über die Übernahme der Verwaltungsverantwortung“, erklärte der Anwalt in einem Interview mit „Ukrainian Radio“.
Wer hat das Recht, ein Bußgeld zu verhängen?
Kichko betonte, dass die Verhängung von Geldstrafen für Verwaltungsverstöße im Zusammenhang mit der Mobilisierung nicht in die Zuständigkeit der Polizei oder des Gerichts falle. Dieses Recht hat nur der Leiter des TCC. Das Verfahren wird durch das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten der Ukraine geregelt, in dem auch die Anforderungen für die Erstellung eines Protokolls und eines Bußgeldbeschlusses festgelegt sind.
„Eine Person hat das Recht, gegen die Verhängung einer Geldbuße Berufung einzulegen, daher bleiben die allgemeinen Normen für Ordnungswidrigkeiten in Kraft“, fügte der Anwalt hinzu.
Aufschub der Mobilisierung: Kernpunkte
Vor dem Hintergrund eines umfassenden Krieges in der Ukraine geht die Mobilisierung weiter, und einige Kategorien von Bürgern haben das Recht auf einen Aufschub. Roman Grunda, Assistent des Leiters des TCC der Region Ternopil, erklärte, dass das Vorhandensein des Rechts auf Aufschub und der entsprechenden Belege keine Garantie für dessen automatische Gewährung sei. Der Wehrdienstaufschub wird in Abhängigkeit von den familiären Umständen, dem Gesundheitszustand, der Ausbildung oder der beruflichen Tätigkeit gewährt.