In Warschau kam es zu einem Vorfall nationaler Intoleranz: Ein unbekannter Mann beleidigte eine Ukrainerin in einem Bus wegen ihrer Nationalität und griff die polnische Aktivistin Zenobia Zachek an, die dem Opfer zu Hilfe kam.
Nach Angaben des Zentrums zur Beobachtung rassistischen und fremdenfeindlichen Verhaltens ereignete sich der Vorfall am 20. September im Bezirk Prag-Pivnich. Der Mann beschimpfte wiederholt eine ältere Ukrainerin, rief Beleidigungen im Zusammenhang mit der Geschichte der UPA und Wolhyniens und forderte die Ukrainer auf, Polen zu verlassen.
Zenobia Zachek beschloss, sich für die Ukrainerin einzusetzen und filmte die aggressiven Aktionen des Mannes mit ihrem Handy. Dann stürzte sich der Angreifer auf die Aktivistin und ihre Freundin und verpasste Zachek einen Kopfstoß gegen die Nase. Laut der Aktivistin half ihre Freundin, den Angreifer aus dem Bus zu stoßen, während die anderen Fahrgäste und der Fahrer nicht auf den Konflikt reagierten.
Der Mann wurde am 24. September festgenommen und als der 38-jährige Artur M. identifiziert, der auf einer Baustelle in einem Vorort von Warschau arbeitet. Die Polizei leitete Ermittlungen nach Artikel 217a des polnischen Strafgesetzbuchs (Verletzung der körperlichen Unversehrtheit) ein. Das Zentrum zur Beobachtung rassistischen und fremdenfeindlichen Verhaltens fordert zusätzliche Anklagen gegen den Angreifer aus Motiven des nationalen Hasses.
Das Ereignis stieß in den polnischen Medien und unter Bürgerrechtlern auf breite Resonanz und machte auf das Problem nationaler Intoleranz und Aggression im öffentlichen Verkehr aufmerksam.