Nächste Woche wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen wichtigen Auslandsbesuch absolvieren, auf den große Hoffnungen gesetzt werden. Selenskyj plant, die UN-Generalversammlung zu besuchen und ein Treffen mit Präsident Joe Biden und seiner wahrscheinlichen Nachfolgerin, Vizepräsidentin Kamala Harris, abzuhalten. Auch ein Treffen mit Donald Trump wird erwartet.
Die ukrainische Delegation wird eine neue Version des Friedensplans vorstellen, der in Bankova als „Siegesplan“ bekannt ist. Dieses Dokument wurde bereits zur Prüfung nach Washington geschickt. Selenskyj betonte, er sei bestrebt, den Plan mit Biden zu besprechen, warte aber auf die Erfolge des ukrainischen Militärs in der Region Kursk.
Das Weiße Haus sagte, die Staats- und Regierungschefs würden den Stand des Krieges zwischen Russland und der Ukraine besprechen, einschließlich der strategischen Planung und der Unterstützung der USA bei der Verteidigung gegen Aggressionen. Der Präsident und der Vizepräsident werden erneut ihr Engagement für die Ukraine bekräftigen.
Diese Diskussionen finden vor dem Hintergrund eines aktiven Wahlkampfs in den USA statt, wo das Ukraine-Thema für Trump und Harris zu einem zentralen Thema wird. Die Generalversammlung beginnt am 24. September mit Reden von Biden und Selenskyj und wichtigen bilateralen Gesprächen.
An der Spitze der Delegation steht der neu ernannte Außenminister Andrij Sybiga, Stellvertreter ist der Ständige Vertreter der Ukraine bei den Vereinten Nationen, Serhij Kyslyzja. In die Zusammensetzung werden auch der Generalstaatsanwalt Andriy Kostin, die stellvertretende Ministerpräsidentin Olga Stefanishyna und andere Schlüsselfiguren einbezogen.
Die Einzelheiten des „Siegesplans“ bleiben im Dunkeln, aber es ist bekannt, dass er vier Hauptpunkte sowie einen für die Nachkriegszeit umfasst. Selenskyj wies darauf hin, dass der Plan die Sicherheit, die geopolitische Lage der Ukraine und die militärische Unterstützung betreffe. Eine der zentralen Fragen ist die Genehmigung von Angriffen auf russischem Territorium, die auf die Unterstützung der Vereinigten Staaten angewiesen ist.
Wettbewerb der Friedensinitiativen
Gleichzeitig entstehen in der Ukraine alternative „Friedenspläne“, insbesondere die chinesisch-brasilianische Option, die bei Selenskyj eine scharfe Reaktion hervorrief. Er nannte diesen Plan destruktiv und stimmte dem Kreml zu. Es gab auch Gerüchte über einen Friedensplan von Bundeskanzler Olaf Scholz, der mögliche territoriale Zugeständnisse vorsieht.
Selenskyj betonte, dass das Ziel des ukrainischen Plans nicht nur die Stärkung der Ukraine sei, sondern auch, dem Angreifer klarzumachen, dass der Krieg in eine Sackgasse führe. Zugleich warnte er vor Risiken, wenn der diplomatische Dialog mit Moskau nicht wieder aufgenommen werde.
Pläne bis Ende des Jahres
Derzeit versuchen die ukrainischen Behörden, die Umsetzung des „Siegesplans“ bis Ende des Jahres zu beschleunigen, um eine weitere Destabilisierung zu vermeiden. Gleichzeitig ist anzumerken, dass die Ergebnisse von Selenskyjs Besuch in den USA die Entwicklung der Lage in der Ukraine erheblich beeinflussen können.
Vor diesem Hintergrund wird der Besuch des Präsidenten in New York für das weitere Vorgehen der Ukraine und ihrer internationalen Partner von entscheidender Bedeutung sein.