Im Rahmen der Bildungsreform in der Ukraine wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, Teilzeitausbildung für die Hochschulbildung auszuschließen, diese Entscheidung wurde jedoch abgelehnt. Dies erklärte der stellvertretende Minister für Bildung und Wissenschaft, Mychajlo Wynnyzkyj, in einem Interview mit „Die Ukrainer“, das am 15. Januar veröffentlicht wurde.
Er bestätigte seine frühere Aussage, in der er die Fernausbildung als „ein Rudiment der Sowjetunion“ bezeichnete. Allerdings räumt er mittlerweile ein, dass nicht alle Aspekte der Vergangenheit einfach ignoriert werden können, da viele Dinge, darunter das Energiesystem und die Universitätsgebäude, von damals übrig geblieben seien.
Wynnyzkyj betonte, wie wichtig es sei, die Strukturen, die verbessert werden könnten, nicht zu zerstören, sondern umzuwandeln. Er erklärte, dass sie zunächst über die Möglichkeit nachgedacht hätten, den Fernunterricht abzusagen, weil sie glaubten, dass der Fernunterricht ihn ersetzen könnte. Nach Beratungen mit Rektoren, Abgeordneten und der Öffentlichkeit wurde jedoch beschlossen, den Fernunterricht zu verbessern, anstatt ihn abzuschaffen.
Nach Angaben des stellvertretenden Ministers für Bildung und Wissenschaft erfreut sich Fernunterricht in der Ukraine inzwischen großer Beliebtheit und 290.000 Studenten sind in verschiedenen Programmen eingeschrieben. Als Problem identifizierte er jedoch die Qualität des berufsbegleitenden Lernens, bei dem es oft um den Erwerb eines Diploms und nicht um die Entwicklung von Kompetenzen und Fertigkeiten geht. Um die Situation zu verbessern, werden bereits Maßnahmen entwickelt, wie zum Beispiel die Erhöhung der virtuellen Kontaktstunden von Lehrkräften und die Einführung von Tests auf mittlerem Niveau für Schüler. Dies ist insbesondere angesichts der starken Nutzung des Fernunterrichtsformats relevant.