Anfang August erfuhr das in Bilopyl stationierte ukrainische Militär von dem bevorstehenden Angriff auf die Region Kursk in Russland. Yury Turlai, der Zugführer der 103. separaten Brigade der TRO mit dem Rufzeichen „Rudolf“, erzählte in einem Interview mit „UNIAN“, wie diese Nachricht die Soldaten verblüffte. Ihm zufolge versuchten zunächst alle, die mögliche Richtung des Transfers zu erraten – von Saporischschja nach New York (ein Dorf in der Region Donezk). Die Entscheidung, feindliches Gebiet zu betreten, überraschte jedoch fast alle. Die Kämpfer reagierten auf diese Nachricht mit unterschiedlichen Emotionen: von Überraschung bis hin zu entschlossener Bereitschaft. Turlai stellte mit einem Lächeln fest, dass dieser verzweifelte Schritt dem Stil von General Syrsky entsprach, der für seine Kühnheit bekannt war. Um die Moral aufrechtzuerhalten, bereiteten die Kommandeure detaillierte Anweisungen und Routen vor, und die Angriffseinheiten wurden damit beauftragt, als erste ihre Position einzunehmen.
Die ersten Tage der Operation
Laut „Rudolf“ rückten die ukrainischen Streitkräfte bereits einen Tag nach dem Abzug ohne Verluste und Widerstand 15 km tief in die Region Kursk vor. Mit einem solchen Angriff hatten die russischen Truppen nicht gerechnet, und dank der erstklassigen Arbeit des ukrainischen Geheimdienstes gelang es ihnen, feindliche Stellungen mit minimalem Risiko zu umgehen. Der Erfolg der Operation wurde weitgehend durch die professionelle Arbeit des Geheimdienstes sichergestellt, der Schwachstellen aufdeckte in der Verteidigung des Feindes. Laut Turlay waren die russischen Stellungen mit Wehrpflichtigen besetzt, die gerade zum Dienst eingetroffen waren und nicht über genügend Erfahrung verfügten, um einem solchen Manöver entgegenzuwirken. Trotz des anfänglichen Erfolgs erkannte das Militär, dass übermäßiger Optimismus ein Vorbote schwierigerer Ereignisse sein könnte.
Laut Iwan Tymotschka, dem Vorsitzenden des Reservistenrates der Bodentruppen der ukrainischen Streitkräfte, war die Kursk-Operation ein Beweis für die begrenzten Fähigkeiten der russischen Streitkräfte und ihre Unsicherheit selbst auf ihrem eigenen Territorium. Er glaubt, dass Russland trotz seiner Machtansprüche erhebliche Schwachstellen in seiner Verteidigung aufweist, was diese Operation gezeigt hat.
Expertenmeinung
Der Militärexperte Mykhailo Zhirokhov machte darauf aufmerksam, dass die russische Seite veraltete Taktiken anwendet, die die Verluste nur erhöhen. Der Experte stellt fest, dass die russischen Streitkräfte sich so verhalten, als hätten ihnen die Erfahrungen der vergangenen Jahre nichts über die neuen Realitäten des Krieges beigebracht.