Die lokalen Verwaltungen berichten von einer nahezu hundertprozentigen Vorbereitung auf die Heizsaison, doch einige Kiewer laufen Gefahr, aufgrund rechtlicher, technischer und wirtschaftlicher Umstände ohne Heizung dazustehen. Laut Oleg Popenko, Vorsitzender des Verbraucherverbandes öffentlicher Versorgungsunternehmen, hängen die Hauptrisiken mit der Art der Wärmelieferverträge, dem Zustand der Netze und den Folgen von Beschuss zusammen, berichtet die Publikation novyny.live.
Der erste Grund, so der Experte, seien Tarifverträge. Ist das Haus im Rahmen eines Tarifvertrags über die Verwaltungsgesellschaft oder das Wohnungs- und Kommunalamt an die Wärmeversorgung angeschlossen, kann dies den Anschluss erschweren oder im Falle von Schulden zu einer Ablehnung führen. Popenko rät den Bewohnern, individuelle Verträge mit dem Wärmeversorger abzuschließen, um ihr Haus vor dem Risiko einer Stromabschaltung aufgrund von Zahlungsproblemen anderer Wohnungen zu schützen.
Der zweite Grund sind technische Probleme: Rohrbrüche, beschädigte Heizpunkte oder die fehlende Anschlussmöglichkeit an ein BHKW erschweren oder verhindern die Wärmeversorgung. Als Beispiel nennt der Experte einen Fall aus dem Jahr 2020, als mehrere Häuser im Bezirk Darnyzja aufgrund technischer Anschlussbeschränkungen nicht angeschlossen waren.
Die dritte Risikogruppe betrifft Schäden durch Beschuss. Neue Wohnanlagen mit eigenen Heizräumen können ohne Heizung bleiben, wenn die grundlegende Infrastruktur – Türen, Fenster, Innenräume oder für einen sicheren Betrieb notwendige Systeme – nicht wiederhergestellt wird. In einer solchen Situation wird den Bewohnern empfohlen, den Verwalter zu wechseln, neue Verträge abzuschließen oder staatliche Sanierungsprogramme, insbesondere „eRecovery“, zu nutzen.
Unabhängig davon betont Popenko die Bedeutung einer rechtzeitigen Überprüfung der Wärmezähler. Obwohl eine verspätete Überprüfung an sich nicht die Ursache für den Heizausfall ist, kann in diesem Fall die Abrechnung zum Durchschnittstarif erfolgen, was die Zahlung erheblich erhöht.
Um Risiken zu minimieren, rät der Experte den Bewohnern:
• individuelle Verträge mit dem Wärmeversorger abzuschließen;
• den technischen Zustand des Gebäudes zu überwachen und bei Unfällen umgehend zu reagieren;
• die Zähler rechtzeitig überprüfen zu lassen;
• im Schadensfall staatliche Unterstützung für die Wiederherstellung zu beantragen oder den Verwalter zu wechseln und nach Möglichkeiten zum Abschluss eines neuen Vertrags zu suchen.