Im September 2025 gelten in der Ukraine zwar weiterhin die aktuellen Vorbehaltsregeln, doch für viele Männer steigt das Risiko, ihren Aufschub zu verlieren. Dies gilt auch für diejenigen, die zuvor einen Rechtsanspruch darauf hatten.
Das Recht auf eine Zurückstellung besteht nur für Mitarbeiter systemrelevanter Unternehmen. Die Unternehmensleitung kann maximal 50 % der Belegschaft einen Aufschub gewähren. Die Entscheidung trifft der Arbeitgeber und bereitet die entsprechenden Unterlagen vor. Reservisten, also ehemalige Militärangehörige, unterliegen hingegen nicht der Zurückstellung.
Auch bei Vorliegen von Gründen wie Behinderung, drei oder mehr Kindern, Pflege eines Angehörigen oder dem Status als Gefangener oder verstorbener Angehöriger ist der Aufschub nur gültig, wenn Sie ordnungsgemäß beim CCC registriert sind und über korrekt ausgefüllte Dokumente verfügen. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, besteht kein Anspruch auf Aufschub.
Der Aufschub kann aufgehoben werden, wenn das Verfahren für seine Registrierung verletzt wird. Es kann nicht von Teilzeitstudenten oder Personen genutzt werden, die eine zweite Hochschulausbildung absolvieren. Eltern mit mehreren Kindern können den Anspruch auch verlieren, wenn sie keinen Kindesunterhalt zahlen.
Bei der Beantragung eines Aufschubs aufgrund der Pflege einer Person mit Behinderung wird berücksichtigt, ob weitere Angehörige vorhanden sind, die die Pflege übernehmen können. Wenn beispielsweise eine Schwester ihre Mutter pflegen kann, wird einem Bruder kein Aufschub gewährt.
Am 3. September verabschiedete die Werchowna Rada ein Gesetz, das die Einstellung und Registrierung von Wehrpflichtigen ermöglicht, die nicht beim CCC registriert sind oder gesucht werden. Ein solcher Aufschub ist ab Abschluss des Arbeitsvertrags nur 45 Tage gültig und kann einmal jährlich gewährt werden.
Ein weiterer Gesetzentwurf – Nr. 13634-1 – sieht neue Regeln für Studierende und Lehrkräfte vor. Wird er angenommen, steht der Aufschub nur denjenigen zur Verfügung, die zum ersten Mal eine neue Bildungsstufe erwerben, und zwar nur in Vollzeit- oder dualer Form. Er gilt innerhalb der Laufzeit des Bildungsprogramms.
Das Verteidigungsministerium bereitet die Einführung eines automatisierten Systems zur Verlängerung von Wehrdienstaufschüben über die Anwendung „Reserve+“ vor. Voraussetzung dafür ist, dass die staatlichen Register alle aktuellen Daten der Wehrpflichtigen enthalten.