Niedrige Temperaturen und der Beginn der Heizperiode nähern sich dem Zeitraum, in dem der Betreiber „Ukrenergo“ stündliche Abschaltpläne anwenden wird. Mit jedem massiven Beschuss steigt das Risiko neuer großflächiger Stromausfälle. Angesichts der gravierenden Stromknappheit müssen sich Unternehmen und Haushalte auf den Winter vorbereiten. Welche Schritte sollten unternommen werden, um die Energieunabhängigkeit sicherzustellen?
Geschäftsbereitschaft: Notstromquellen
Experten weisen darauf hin, dass Unternehmen sich auf Notstromquellen konzentrieren sollten, da es praktisch keine staatlichen Förderprogramme gibt. „Das Fehlen energiesparender oder energiebereitstellender Förderprogramme für Unternehmen lässt Unternehmen mit dem Problem allein“, kommentiert Oleg Popenko, Experte für Wohnungsbau und kommunale Dienstleistungen.
Wichtig sind derzeit leistungsstarke technische Lösungen: Systeme mit Wechselrichtern und Batterien, die Energie speichern, sowie Generatoren. Jedes Unternehmen kann je nach Bedarf und Budget die beste Option wählen. Für einen kleinen Friseursalon eignet sich beispielsweise ein Generator mit geringer Leistung, während für ein Mehrfamilienhaus oder ein Großunternehmen größere Lösungen wie Solarkraftwerke erforderlich sind.
Energieunabhängigkeit: Beispiele aus dem Leben
Einige ukrainische Unternehmen setzen bereits aktiv Projekte zur Energieunabhängigkeit um. In Winnyzja wurde eines der Unternehmen dank der Installation von Solarkraftwerken auf dem Dach vollständig energieunabhängig. „Auf Basis der Produktionsanlagen wurde ein Energiespeicher installiert, der eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gewährleistet“, sagt Winnyzjas Bürgermeister Serhii Morgunow.
Außerdem wurde in der Eigentumswohnung „Politeh-Plaza“ in Kiew das Projekt eines Solarkraftwerks umgesetzt, das die Stromversorgung von Aufzügen, Wasserversorgungspumpen und die Beleuchtung öffentlicher Bereiche ermöglicht.
Hilft der Stromimport?
Analysten zufolge wurden in der Ukraine die kommerziellen Stromexporte wieder aufgenommen, was auf eine Verbesserung der Situation im Energiesystem hinweist. Angesichts der Möglichkeit einer Wiederherstellung des Defizits betont CHS-Experte Maksym Samoiluk jedoch: „Stromimporte werden Stromausfälle nicht vermeiden können, wenn sich die Situation verschlimmert.“
Ohne ein erhebliches Defizit wird die Ukraine Importe tätigen müssen, aber in den Wintermonaten ist dadurch möglicherweise keine vollständige Stabilität gewährleistet. Außerdem ist geplant, die Höchstpreise für Strom zu ändern, was zu einer Erhöhung der Tarife führen kann.