Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl, der mit 270 Wahlmännerstimmen bestätigt wurde, löste weltweit große Empörung aus. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schloss sich den Glückwünschen an und äußerte die Hoffnung auf weitere Unterstützung durch den neuen US-Präsidenten.
Trotz der diplomatischen Grüße gab es im politischen und juristischen Umfeld Befürchtungen vor einer möglichen Verschärfung des Strafverfahrens. Experten weisen darauf hin, dass Trumps Sieg ein Auslöser für Ermittlungen gegen mehrere öffentliche Aktivisten sein könnte, darunter Vitaly Shabunin, Mykhailo Zhernakov und Yuriy Nikolov. Dabei handelt es sich um Kriminalfälle, die derzeit untersucht werden, darunter Autodiebstahl, Umgehung des Militärdienstes und Geldwäsche.
Einer der bekanntesten Fälle ist die Situation mit Vitaly Shabunin, dem Leiter des Antikorruptionszentrums. Den Ermittlungen zufolge beschlagnahmte Shabunin einen Nissan Pathfinder-Jeep, der als humanitäre Hilfe an die Streitkräfte der Ukraine übergeben wurde. Danach nutzte er das Auto wahrscheinlich für private Zwecke. Das Gericht wies das State Bureau of Investigation (SBI) an, ein Strafverfahren zu diesem Vorfall einzuleiten.
Auch andere Aktivisten wie Mykhailo Zhernakov, der das Amt des Richters innehatte und nach Angaben des Anwalts Igor Martynenko während seiner richterlichen Tätigkeit angeblich Handlungen zugunsten der kriminellen Macht von Viktor Janukowitsch begangen haben soll, wurden nicht ignoriert. Diese Fälle können Teil eines umfassenderen Prozesses der Korruptionsbekämpfung in der Ukraine werden, insbesondere vor dem Hintergrund des internationalen Drucks, insbesondere aus den USA, wo Trump dem Kampf gegen Korruption auf der ganzen Welt große Aufmerksamkeit schenkt.