Wie man Tiere vor Zecken schützt: Tierarztberatung

Mit Beginn der Hitze werden Zecken aktiver und stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit von Haustieren dar. Tierarzt Eduard Kotlyarov in einem Kommentar gegenüber UNN über wirksame Schutzmethoden und gibt außerdem Empfehlungen, was zu tun ist, wenn ein Tier bereits von einer Zecke gebissen wurde.

Wie man Tiere vor Zeckenbissen schützt

Um Tiere vor Zeckenbissen oder, falls es nicht zu Bissen kommt, vor Infektionen durch Zecken zu schützen, ist eine Behandlung notwendig. Die erste und wohl bekannteste Methode sind Tropfen, die auf den Widerrist aufgetragen werden. Sie werden auf die Haut gegeben und wirken bis zu vier Wochen. Wichtig ist, dass die Wirkungsdauer nicht einen oder drei Monate, sondern bis zu vier Wochen anhält. Daneben gibt es Tabletten. Diese sind bei uns wahrscheinlich etwas später beliebter geworden als die Tropfen. Auch Sprays sind recht verbreitet. Schließlich gibt es noch Halsbänder, die häufiger bei Hunden als bei Katzen verwendet werden.

– sagte Kotlyarov.

Er merkt an, dass es bei Zeckentabletten eine deutlich geringere Vielfalt gibt als bei Tropfen. Seiner Meinung nach hängt die Wirksamkeit von Zeckenmitteln von der korrekten Anwendung ab.

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Denn selbst hochwertige Medikamente, die eigentlich sehr wirksam sein könnten, werden bei falscher Anwendung oft fälschlicherweise als wirkungslos wahrgenommen. Dadurch wird die Erfahrung etwas verzerrt. Man denkt dann häufig, das sei schlecht, das sei gut. Vergleicht man beispielsweise die Wirksamkeit von Tropfen mit der von Tabletten, so gibt es keine grundsätzliche Überlegenheit zwischen Tropfen und Tabletten. Erstens enthalten Tabletten andere Wirkstoffe als Tropfen. Wendet man sie korrekt an und kennt man die Besonderheiten der Tropfen, sind sie genauso wirksam wie Tabletten.

– bemerkt Kotlyarov.

Ihm zufolge wird Tabletten manchmal für wirksamer gehalten, weil sie einfach etwas leichter anzuwenden sind. Tropfen hingegen weisen Nuancen auf: Manche Wirkstoffe wirken nicht über die gesamten vier Wochen, sondern nur zwei. Der Tierarzt merkt an, dass die Wirkung der Tropfen durch Sonne, Temperatur oder Nässe, Regen usw. beeinträchtigt werden kann. In diesen Fällen ist der Hund für eine gewisse Zeit ungeschützt, da die Tropfen von der Hautoberfläche abgewaschen werden und über die Hautdrüsen neu produziert werden müssen.

Halsbänder sind zwar auch cool und effektiv, aber nur, wenn sie richtig getragen werden, also eng genug am Fell anliegen, sodass sie direkt auf der Haut reiben. Wenn sie nur auf dem Fell aufliegen, beispielsweise bei einem Husky oder einem Malamute, dann sind sie völlig wirkungslos, da sie ja direkt auf der Haut reiben müssen.

– fügt Kotlyarov hinzu.

Er betont, dass man bei langhaarigen Hunden, wenn man Zeckenhalsbänder verwenden möchte, den Streifen am Hals, an dem das Halsband angebracht werden soll, rasieren muss, damit es an der Haut reibt.

Sprays sind ebenfalls wirksam, aber man muss wissen, wie man sie richtig anwendet, in welcher Menge, nicht einfach aus der Ferne sprühen, wie zum Beispiel Haarspray für Frauen, sondern man muss sie gezielt entgegen der Haarbewegung auftragen und dabei mit einer bestimmten Frequenz auf die Körperoberfläche drücken.

– sagte der Tierarzt.

Der Arzt weist darauf hin, dass während der Zeckenaktivitätsperiode die Kombination von Medikamenten für Tiere empfohlen wird.

Wenn Sie beispielsweise Tropfen mit denselben Tabletten kombinieren, ist das ideal. Mit Tabletten können Sie alles bedenkenlos kombinieren, da sich die Wirkstoffe nicht überschneiden. Wenn Sie hingegen beispielsweise ein Spray mit einem Halsband oder ein Halsband mit Tropfen kombinieren, können sich die Wirkstoffe überschneiden.

– betont Kotlyarov.

Wie gefährlich sind Zeckenbisse?

Seinen Angaben zufolge sind Zeckenbisse vor allem wegen der möglichen Infektionen gefährlich.

Bei Hunden sind es hauptsächlich Babesiose – eine Erkrankung, die meist das Blut befällt – und Borreliose oder Lyme-Borreliose – Erkrankungen, die sowohl Gelenke als auch innere Organe angreifen. (…) Zecken sind prinzipiell auch für Katzen gefährlich, obwohl Katzen deutlich seltener als Hunde an diesen durch Zecken übertragenen Krankheiten erkranken. Sie sind weniger anfällig und empfindlich. Hinzu kommt, dass kleine Tiere wie Kätzchen oder Welpen oft von vielen Zecken gebissen werden. Eine einzelne Zecke kann bis zu einem Milliliter Blut saugen. Vereinfacht gesagt, kann sie das gesamte Blut eines Tieres aussaugen, was zu Blutarmut und schließlich zum Tod führen kann.

– sagt der Arzt.

Wie man eine Zecke selbst entfernt

Grundsätzlich kann man die Zecke selbst entfernen, wenn man sich das zutraut. Es passiert nichts Schlimmes. Wer sich das zutraut und es selbst machen will, kann notfalls auch einen Tierarzt aufsuchen. Öl oder Ähnliches hilft nicht, denn die Zecke… Manche denken, sie erstickt, wenn man sie mit Öl übergießt, und fällt dann ab. Das ist aber nicht der Fall. Sie bekommt Sauerstoff aus dem Blut, das sie saugt. Was man ihr gibt, ist ihr völlig egal. Sie atmet nicht durch das Loch, das sie selbst gemacht hat, sondern bekommt alles Notwendige im Inneren, wenn ihr Kopf im Blutgefäß steckt und sie dort saugt. Deshalb bringt es nichts, sie mit etwas einzureiben. Die Zecke muss mechanisch entfernt werden.

– fügt der Arzt hinzu.

Seinen Angaben zufolge kann man die Zecke selbst mit einer speziellen Pinzette entfernen, diese darf aber nicht scharf sein, da dies gefährlich sein kann.

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Es ist ratsam, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, da einige Krankheiten übertragen werden, wenn die Zecke eine gewisse Zeit, also einige Stunden, am Körper saugt. Je früher man sie entfernt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektionsübertragung. Daher ist es empfehlenswert, sie möglichst schnell zu entfernen. Das Problem ist nur, dass die Zecke, wenn der Kopf in der Haut verbleibt, theoretisch länger festsitzt, da sie schwieriger zu entfernen ist. Dadurch kann die Infektion über die Speicheldrüsen übertragen werden. Wie läuft das üblicherweise ab? Man versucht, die Zecke zu entfernen, reißt dabei den Hinterleib ab, der Vorderteil bleibt jedoch zurück und verbleibt dann bis zum Tierarztbesuch, beispielsweise auf dem Land. Dies kann bis zu drei Tage dauern, und in dieser Zeit kann die Infektion von der Zecke auf das Tier übertragen werden.

– bemerkt Kotlyarov.
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