Forscher der Stanford University (USA) haben eine rekordverdächtige Genauigkeit bei der Erkennung der inneren Sprache des Menschen erreicht. Mithilfe der Technologie der Implantation von Elektroden in den motorischen Kortex und künstlicher Intelligenz konnten sie die Gedanken der Versuchsteilnehmer mit einer Genauigkeit von 26 bis 54 Prozent „lesen“. Dies ist die bisher höchste Rate der inneren Spracherkennung.
Ein ähnliches System wurde zuvor bei einem Patienten mit amyotropher Lateralsklerose eingesetzt, der nicht sprechen konnte. Die Gehirn-Computer-Technologie ermöglichte es dem Patienten, Wörter durch Artikulation zu reproduzieren, was jedoch sehr anstrengend war. Der neue Ansatz ermöglichte es den Teilnehmern, sich die gesprochenen Wörter einfach vorzustellen.
Die Elektroenzephalografie zeichnete die Aktivität motorischer Kortexneuronen sogar während des „mentalen Sprechens“ auf. Künstliche Intelligenz ordnete diese Signale Phonemen zu und bildete Wörter und Sätze aus einem 125.000 Wörter umfassenden Wörterbuch. Die Versuchsteilnehmer konnten sich ganze Sätze vorstellen, die das Computersystem in Echtzeit entschlüsselte.
Die Ergebnisse der Studie, die in der Fachzeitschrift Cell , eröffnen neue Perspektiven für die Erforschung der neuronalen Mechanismen der inneren Sprache und könnten die Grundlage für Technologien zur Unterstützung von Menschen mit Sprachstörungen bilden. Für die praktische Anwendung müssen die Systeme jedoch noch weiterentwickelt werden.