Der Finanzanalyst Andriy Shevchyshyn warnt vor einer möglichen raschen Aufwertung des US-Dollars bis Ende des Jahres. Seinen Angaben zufolge könnte der Dollarkurs unter bestimmten Bedingungen auf 44–45 Hrywnja steigen. Dies teilte der Experte in einem Facebook-Post mit.
Schewtschyschyn merkt an, dass die Unsicherheit hinsichtlich der internationalen Unterstützung, insbesondere des Reparationskredits, den größten Risikofaktor darstellt. Seiner Einschätzung nach könnte eine Änderung des externen Finanzierungsmodells aufgrund von Verzögerungen oder Korrekturen der Hilfebedingungen die Nationalbank zu einer drastischen Reduzierung der Währungsinterventionen zwingen. In diesem Fall wäre die Aufsichtsbehörde gezwungen, Reserven zu schonen, was die Voraussetzungen für eine beschleunigte Abwertung schaffen würde.
Der Analyst merkt an, dass Ende November traditionell zusätzlichen Druck auf die Hrywnja ausübt. Unternehmen kaufen verstärkt Währungen für Importe, und im Zeitraum zwischen den Steuerzahlungen sinkt das Angebot auf dem Markt. In Verbindung mit politischer Unsicherheit und angespannten Friedensverhandlungen verstärkt dies die Schwankungen am Devisenmarkt.
Schewtschyschyn hält es für unwahrscheinlich, dass die Ukraine einen Reparationskredit erhalten wird, der seiner Meinung nach die Grundlage für eine Überarbeitung der Haushaltsausgaben für die kommenden Jahre und eine Änderung der geldpolitischen Parameter bilden wird.
Vor diesem Hintergrund prognostiziert der Analyst, dass der Dollarkurs in dieser Woche auf 42,75–43 Hrywnja steigen könnte. Der Euro werde weiterhin tendenziell stetig wachsen: Der offizielle Wechselkurs der Nationalbank der Ukraine (NBU) werde bei etwa 48,5 Hrywnja liegen, der Tagesgeldkurs zwischen 48,75 und 49 Hrywnja.
Die Nationalbank hatte am Vortag einen neuen historischen Höchststand erreicht: Der offizielle Dollar-Wechselkurs lag am 25. November bei 42,37 Hrywnja. Ein weiterer Finanzanalyst, Oleksiy Kozyrev, merkt an, dass der Markt von saisonalen Faktoren beeinflusst wird – vor allem von der Aktivität während der Verkaufssaison und dem ständigen Bedarf des Landes an Energieimporten.

