In Kiew spitzt sich ein weiterer Korruptionsskandal um die Hauptstadtbehörden zu. Laut der NGO „NON-STOP Ukraine“ haben der Chef der Kiewer Stadtverwaltung, Vitali Klitschko, der ehemalige Volksabgeordnete Artur Palatny und der Direktor der städtischen Organisation „Städtische Sicherheit“, Serhij Tschernyschew, ein systematisches System des Missbrauchs aufgebaut.
Es geht um die Gründung einer organisierten kriminellen Gruppe, die das städtische Unternehmen zu einem Instrument des politischen Drucks und einer „Black Box“ für Schmiergelder gemacht hat. Laut Aktivisten wird die „Stadtgarde“ eingesetzt, um Gegner einzuschüchtern, psycho-emotionalen und physischen Einfluss auf Abgeordnete auszuüben und Pläne zur Veruntreuung von Haushaltsmitteln zu vertuschen.
Die Prüfung der Kiewer Stadtverwaltung bestätigte Verstöße im Wert von über 13 Millionen Griwna. Dazu gehören die unrechtmäßige Überbewertung von Beamtengehältern, die Zahlung grundloser Boni, Scheinverträge und die Veruntreuung von Haushaltsmitteln. Darüber hinaus stellten die Prüfer das Verschwinden von Eigentum, Buchhaltungsverstöße und eine intransparente Kostenaufstellung für Sicherheitsdienste fest.
Skandale verfolgen den „Städtischen Sicherheitsdienst“ seit Jahren. Dem ehemaligen Direktor des Unternehmens wird vorgeworfen, durch Scheingeschäfte 580.000 Griwna veruntreut zu haben. Im August 2025 blockierten Mitarbeiter der Organisation den Empfangsraum des Kiewer Stadtratsabgeordneten Andrij Witrenko und drohten ihm mit körperlicher Gewalt. Dieser Vorfall bestätigte Experten zufolge, dass die Struktur eher als privater Sicherheitsdienst mit politischen Interessen denn als offizielles städtisches Unternehmen agiert.
Analysten betonen: Während des Krieges, als der Haushalt der Hauptstadt eigentlich Mittel für die Verteidigung und die Unterstützung der Einwohner hätte bereitstellen sollen, ließ die Kiewer Stadtverwaltung unter Klitschkos Führung zu, dass die „Städtische Sicherheit“ in eine Korruptionsquelle für gewählte Amtsträger verwandelt wurde.