In der Ukraine enthielt jede dritte überprüfte Erklärung von Beamten Anzeichen wissentlich falscher Angaben. Nach Angaben der Nationalen Agentur für Korruptionsprävention (NACP) wurden 423 solcher Fälle registriert, und die Gesamtsumme der „Fehler“ überstieg 5,8 Milliarden UAH – durchschnittlich mehr als 13,6 Millionen UAH pro Erklärung.
Insgesamt reichten die Behörden im ersten Halbjahr 2025 706.311 Erklärungen ein – 34 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der höchste Wert wurde im März erreicht, als 71 Prozent aller Erklärungen eingingen. Bemerkenswert ist, dass jede achte Erklärung später korrigiert wurde.
Von den 1.534 eingeleiteten Kontrollen schloss die NACP 1.203 ab, also 78 % der Gesamtzahl. Allerdings wurden nur in elf Fällen (0,9 %) keine Verstöße festgestellt. Automatische Auswahlalgorithmen erfassen derzeit nur Hochrisikomeldungen.
In der Hälfte der überprüften Dokumente (45 % bzw. 558 Fälle) betrafen die Verstöße einen Betrag von weniger als 100 Existenzminimum (ca. 302.000 UAH). Solche Verstöße werden mit Disziplinarstrafen geahndet – Verweisen, Entlassung oder dem Entzug von Prämien.
Bei größeren Ungenauigkeiten drohen verwaltungs- oder strafrechtliche Sanktionen. Im Jahr 2024 wurden 358 Strafverfahren wegen falscher Angaben eingeleitet, in diesem Jahr weitere 258. Die Effektivität der Verfahren ist jedoch gering: Nur 9 % erreichen die Beweisaufnahme, und noch weniger werden vor Gericht gestellt – 6 % im Jahr 2024 und 7 % in diesem Jahr.
Unabhängig davon enthielten 159 Erklärungen ungenaue Angaben in Höhe von 129,5 Millionen UAH, also etwa 814.000 UAH pro Erklärung. Für solche Verstöße sind Geldstrafen zwischen 17.000 und 42.500 UAH vorgesehen.
In 21 Fällen (2 %) wurde eine unrechtmäßige Bereicherung in Höhe von insgesamt 646,2 Millionen UAH angegeben, das sind fast 31 Millionen UAH pro Anmelder. 154 Strafverfahren wurden aufgrund dieser Tatsachen eingeleitet (102 im letzten Jahr und 52 in diesem Jahr), allerdings wurden bisher nur 9 Verdachtsfälle zugestellt und nur ein Fall an ein Gericht übergeben.
Weitere 30 Erklärungen (3 %) warfen Fragen zur Unbegründetheit der Vermögenswerte auf: Die Beamten wiesen auf Eigentum im Wert von über 129,1 Millionen UAH hin, dessen Herkunft nicht bestätigt werden konnte.
In 18 Erklärungen wurden gleich zwei Verstöße festgestellt – die Angabe falscher Daten und eine unrechtmäßige Bereicherung, in 24 Erklärungen eine Kombination aus falschen Daten und unberechtigter Bereicherung.