Viele Eltern sind besorgt über die häufigen Erkältungen ihrer Kinder und vermuten eine geschwächte Immunität oder mögliche Komplikationen. Die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Helsinki zeigen jedoch ein anderes Bild: Häufige Erkältungen im Kindesalter können sich in Zukunft positiv auf die Gesundheit auswirken.
Wissenschaftliche Begründung:
Eine Forschergruppe der Universität Helsinki untersuchte die Krankengeschichte von mehr als 100.000 Menschen für den Zeitraum von 1989 bis 2022. Die Ergebnisse zeigten Folgendes:
- Der Kontakt mit Viren und Bakterien in jungen Jahren stimuliert das Immunsystem.
- Ein aktives Immunsystem bekämpft nicht nur Keime, sondern verringert auch das Risiko, an Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes zu erkranken.
Wie funktioniert es?
Wenn ein Kind häufig an Erkältungen leidet, wird sein Immunsystem „trainiert“ und lernt, verschiedene Infektionserreger zu erkennen und zu bekämpfen. Wissenschaftler vermuten, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass das Immunsystem fremde Organismen mit gesunden Körperzellen „verwechselt“.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist die Interaktion der Kinder untereinander:
- Gruppen in Kindergärten oder Schulen sorgen für einen ständigen Austausch von Mikroben.
- Es hilft dem Immunsystem, aktiv zu bleiben und verhindert Autoimmunreaktionen.
Vorläufige Forschungsergebnisse sind nur Teil eines größeren wissenschaftlichen Projekts. Die Wissenschaftler planen, die Analyse fortzusetzen, um besser zu verstehen, wie sich häufige Erkrankungen im frühen Leben auf die Entwicklung von Krankheiten wie Diabetes und anderen Autoimmunerkrankungen auswirken.
Tipps für Eltern:
- Sie sollten wegen häufiger Erkältungen nicht in Panik geraten, wenn sich das Kind ohne Komplikationen erholt.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und richtige Hygiene.
- Denken Sie daran, dass eine aktive Immunität im Kindesalter den Grundstein für eine gute Gesundheit in der Zukunft legt.