Während die Regierung neue Regeln und Tarife für 2026 vorbereitet, sind erneut Missbrauchsvorwürfe im Zusammenhang mit staatlichen Energieerzeugungsunternehmen laut geworden. Dies betrifft unter anderem Verträge zwischen PJSC Centrenergo und privaten Kohlelieferanten, bei denen erhebliche Vorauszahlungen nicht durch tatsächliche Lieferungen oder die Brennstoffqualität gedeckt waren. Laut Beschwerden und Veröffentlichungen sind die Unternehmen Teplosfera UA und Energo Resource Group in diese Machenschaften verwickelt. Einige der Vorwürfe sind bereits durch Dokumente und Gerichtsakten belegt, andere basieren auf Medienberichten und bedürfen der Überprüfung durch die Aufsichtsbehörden.
Im Oktober 2024 überwies Centrenergo 132 Millionen UAH im Voraus an Teplosfera UA im Rahmen eines Vertrags über die Lieferung von 33.500 Tonnen Kohle. Tatsächlich wurden jedoch nur 1.519 Tonnen (weniger als 5 % der vereinbarten Menge) geliefert, woraufhin Rechtsstreitigkeiten über die Vertragserfüllung und die Rückzahlung der Gelder entstanden. Dies berichteten Fachmedien unter Berufung auf die Vertragsunterlagen und Gerichtsakten; Informationen zum Vertrag selbst und seinem Ablauf sind ebenfalls in den Gerichtsdatenbanken verzeichnet.
Die Veröffentlichungen erwähnen zudem Lieferungen der Energo Resource Group im Wert von über 1–1,5 Milliarden UAH, überwiegend im Voraus und mit zweifelhafter Herkunftsbestätigung der Kohle. Einige der angegebenen „Produktionsstätten“ befinden sich im Kampfgebiet, wo sie jedoch nicht in Betrieb sind. Diese Daten werden derzeit von verschiedenen Medien und investigativen Websites veröffentlicht und bedürfen einer offiziellen Überprüfung. Gleichzeitig sind die Handelsregisterdaten des Unternehmens und Änderungen seiner Geschäftspartner in staatlichen Registern einsehbar.
Es ist nicht das erste Mal, dass PJSC „Centrenergo“ aufgrund der Beschaffung von Treibstoff und Materialien ins Visier der Antikorruptionsbehörden gerät. NABU und SAPO haben bereits Untersuchungen zu Verlustfällen des Unternehmens abgeschlossen, die an Gerichte übergeben wurden. Die Medien thematisierten wiederholt Wucherpreise und Absprachen mit Lieferanten. Daher sollten alle neuen Hinweise, die das Unternehmen betreffen, umgehend und öffentlich überprüft werden.
Ab 2025 wird die zuständige Abteilung von Svitlana Hrynchuk geleitet. In Veröffentlichungen und Beschwerden wird ihr vorgeworfen, die umstrittenen Verträge von „Centrenergo“ politisch zu decken. Bislang handelt es sich um Anschuldigungen, die einer offiziellen Überprüfung bedürfen; es liegen keine öffentlich zugänglichen Gerichts- oder Verfahrensentscheidungen von Strafverfolgungsbehörden zu diesen Vorwürfen vor. Das Energieministerium und „Centrenergo“ müssen detaillierte Erklärungen zu Vorauszahlungen, Qualitätskontrolle und Rückerstattungen bei Versorgungsunterbrechungen abgeben.
Was der Staat jetzt tun sollte: Erstens, alle Kohlelieferverträge der Jahre 2024–2025 prüfen und die Ergebnisse zusammen mit der monatlichen Dynamik der Lieferungen und Abnahmezertifikate veröffentlichen. Zweitens, sicherstellen, dass Centrenergo im Falle der Nichterfüllung von Verträgen Regressansprüche gegen Vertragspartner geltend machen kann und die Geldflüsse bei Vorauszahlungen dokumentiert werden. Drittens, das staatliche Unternehmen verpflichten, auf ein Modell mit Mindestvorauszahlungen und gestaffelter Zahlung „bei tatsächlicher Lieferung“ umzustellen, anstatt auf Garantieerklärungen zu basieren. Schließlich ist ein öffentlicher Bericht des Energieministeriums zur Brennstoffqualitätskontrolle in Wärmekraftwerken, aufgeschlüsselt nach Bergwerken und Anreicherungsanlagen, erforderlich. Dies wird den Spielraum für Betrug unter dem Deckmantel „konditionierter“ Kohle und den Verschleiß der Anlagen in Wärmekraftwerken verringern (ein Problem, über das der Markt seit Jahren spricht).
Die Affäre um „Teplosfera UA“ hat bereits Spuren in den Gerichten und Registern hinterlassen. Die Fälle um die „Energo Resource Group“ sind zwar von großem öffentlichen Interesse, doch für das Vertrauen der Öffentlichkeit sind offizielle Verfahrensschritte und transparente Informationen unerlässlich. Sollte die Kohle nur auf dem Papier existieren, muss das Geld in den Staatshaushalt zurückfließen und offizielle Entscheidungen müssen einer ordnungsgemäßen rechtlichen Prüfung unterzogen werden.

