Die Fleischpreise in der Ukraine steigen weiter, und wie Experten erklären, wirken sich mehrere Faktoren gleichzeitig darauf aus. Oleg Pendzyn, Mitglied des Economic Discussion Club, sprach im „Public Radio“ über die Hauptursachen für Preiserhöhungen.
Einer der Schlüsselfaktoren war der Anstieg der Futtermittelkosten, insbesondere für Getreide. Der Preis für Mischfutter sei für die Fleischkosten von erheblicher Bedeutung, so der Experte, da beispielsweise bis zu 70 % des Preises für Hühnerfleisch aus Mischfutter bestehe. Dieser Kostenanstieg wirkt sich auf die Hersteller aus und wirkt sich letztendlich auf den Verbraucherpreis des Produkts aus.
Auch in der Ukraine ist ein Rückgang der Fleischproduktionsmenge zu verzeichnen. Pendzyn wies darauf hin, dass Schweinefleisch traditionell hauptsächlich in Haushalten produziert werde. Aufgrund der Abwanderung von Arbeitskräften aus den Dörfern und des Rückgangs der Landbevölkerung nimmt das Volumen der Schweinefleischproduktion jedoch ab. Dadurch sinkt das Fleischangebot auf dem Markt, was bei stabiler Nachfrage zu einem Preisanstieg führt.
Trotz dieser Faktoren stellte Pendzyn fest, dass der Fleischpreis im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig gestiegen sei, da auch die nach wie vor niedrige Kaufkraft der Ukrainer die Preisdynamik beeinflusse.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Preisanstieg bei anderen Lebensmitteln, insbesondere bei Gemüse, deren Preise im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 % gestiegen sind. Nach Angaben des Experten wirkten sich die diesjährigen Witterungsbedingungen negativ auf die Erträge aus, wodurch die Preise für Kartoffeln, Rüben, Karotten und Kohl stiegen. Einige Gemüsesorten, zum Beispiel Kartoffeln, sind um das 2- bis 2,5-fache teurer geworden.
Vor dem Hintergrund steigender Preise für verschiedene Produkte, darunter Gemüse und Fleisch, sind die Ukrainer gezwungen, ihre Einkaufskörbe zu überprüfen und sich für günstigere Optionen zu entscheiden.