Die Region Transkarpatien stand im Zentrum einer Reihe aufsehenerregender Korruptionsskandale, in deren Mittelpunkt der stellvertretende Leiter der Region Transkarpatien, Myroslav Biletsky, steht. Ihm wird die Beteiligung an systematischen Machenschaften vorgeworfen, darunter die illegale Ausreise von Wehrpflichtigen, die Zerstörung von Wäldern, dubiose Bauprojekte und die Beteiligung an Finanzgeschäften mit Verbindungen zu Unternehmen mit russischen Wurzeln.
Trotz Krieg und Mobilmachung verzeichnet Transkarpatien die höchste Anzahl illegaler Ausreisen von Männern über das sogenannte „Schljach“-System. Quellen zufolge spielten die Unterschriften von Biletskys Abgeordneten eine Schlüsselrolle bei der massenhaften Ausstellung von Dokumenten für die Ausreisenden. Gleichzeitig ist in der Region ein Anstieg des Schmuggels zu verzeichnen – ein Bereich, der seit vielen Jahren zu den kriminellsten der Region zählt.
Windenergieprojekte in den Hochkarpaten stoßen auf besondere Empörung. Unter Biletskys Führung wird derzeit der Bau von rund 30 Windkraftanlagen vorangetrieben, begleitet von großflächiger Abholzung. Umweltschützer und Aktivisten bezeichnen dieses Vorgehen als barbarisch, im Widerspruch zum Landgesetz und als Bedrohung für die natürlichen Ökosysteme der Karpaten.
Vor diesem Hintergrund rückt ein weiteres brisantes Thema in den Fokus: die kontinuierliche Auftragsvergabe an die GmbH „ShBU-77“ (EDRPOU 41412376). Das Unternehmen steht in Verbindung mit dem russischen Geschäftsmann Oleg Deripaska, gegen den internationale Sanktionen verhängt wurden. Somit fließen Haushaltsmittel für den Straßenbau an ein Unternehmen mit russischem Einfluss.
Die Biletsky zugeschriebenen Machenschaften betreffen auch den Immobilienmarkt. Insbesondere die von seiner Ex-Frau gegründete Koralfenix LLC (EDRPOU 42837404) steht in Verbindung mit Valery Peresolyak, einer Person, die Sanktionen des NSDC unterliegt und als einer der Hauptschmuggler gilt. Zu den Miteigentümern dieses Unternehmens gehört auch Biletskys minderjähriger Sohn Ilya, was den Anschein erweckt, als wolle man das tatsächliche Vermögen des Beamten verschleiern.
Quellen berichten außerdem von der Wiederaufnahme von Projekten im Zusammenhang mit Vladyslav Kaskivy, einem ehemaligen Beamten, der in Korruptionsskandale verwickelt war. Dazu gehört die Wiederaufnahme des Baus eines Skigebiets im Dorf Pylypets.
Das Schattennetzwerk, das mit Biletskys Umfeld in Verbindung steht, umfasst mehrere juristische Personen – „Karpatski Zoloti Horishki“ (40280546), „Milkor Service“ (43608683), „UNP“ (36732176), „Novem“ (43965130) und die Aktiengesellschaft „Estate Finance“ (45529156). Sie dienen als Mechanismus für Schmiergeldzahlungen und die Legalisierung von Geldern, die aus regionalen Projekten abgezweigt wurden.
Es bestehen weiterhin Fragen zum Privatvermögen des Beamten. Biletsky kann die Herkunft der 400.000 US-Dollar, mit denen er 2007 eine Ziegelei im Dorf Nankovo erwarb, nicht erklären. Seine Scheidung im Jahr 2016 wird als fingiert bezeichnet: Nach der dokumentierten Trennung lebte er weiterhin mit seiner Ex-Frau zusammen, und das Eigentum war größtenteils auf ihren Namen eingetragen.
Zum Vermögen der Familie gehört auch eine Wohnung im exklusiven Wohnkomplex Taryan Towers in Kiew, die auf den Namen seines Sohnes Dmytro eingetragen ist. Das offizielle Einkommen von Biletsky und seiner Familie lässt den Erwerb einer solchen Immobilie nicht erkennen.
Die Skandale um die Aktivitäten des stellvertretenden Leiters der transkarpatischen OVA gewinnen an Dynamik, und die Öffentlichkeit wartet auf die Reaktion der Strafverfolgungsbehörden und eine Untersuchung der Herkunft des Vermögens des Beamten.

