Der Bau einer Schutzhütte für das Berufsbildungszentrum Schostka steht erneut im Zentrum eines Skandals, da die Materialkosten verdächtig hoch angesetzt wurden. Der neue Vertrag für zusätzliche Arbeiten im Wert von 11,99 Millionen UAH sieht einen Preis für Natursand vor, der doppelt so hoch ist wie der Marktpreis. Journalisten zufolge beläuft sich die mögliche Überzahlung allein für diesen Posten auf 3 Millionen UAH.
Dies berichtet „Nashi Hroshy“ unter Berufung auf Daten des „Prozorro“-Systems und der staatlichen Überwachung.
Am 13. November schloss eine dem Bildungsministerium unterstellte Bildungseinrichtung mit der LLC „Ukrainian Construction Company „N.O.V.A.“ einen Vertrag über zusätzliche Bauarbeiten an einer Unterkunft im Wert von 11,99 Millionen UAH ab. Dies ist der zweite Versuch, einen solchen Vertrag zu erzielen: Der vorherige, im Juli unterzeichnete Vertrag wurde im Oktober ohne Zahlung gekündigt.
Der Bau der Unterkunft für 200 Personen begann nach einer Ausschreibung im Dezember 2024, bei der die N.O.V.A. den Zuschlag für 66,44 Millionen UAH erhielt. Journalisten deckten bereits damals überhöhte Preise für Stahl und Beton auf, was zu einer Überzahlung von mehr als 7 Millionen UAH geführt haben könnte.
Die aktuelle Kostenschätzung wirft erneut Fragen auf. In der endgültigen Kostenaufstellung ist der größte Ausgabenposten natürlicher Sand mit 6,65 Mio. UAH. Der Auftragnehmer hatte die Kosten auf 2.016 UAH/m³ (inkl. MwSt., exkl. Lieferung) geschätzt, während:
• Laut einer Überwachung durch das Staatliche Forschungsinstitut für Wiederaufbau und Entwicklung (NIRI) vom September liegt der Höchstpreis in der Ukraine bei 1.100 UAH/Kubikmeter;
• in der Region Sumy bei 617 UAH/Kubikmeter;
• die Firma Avtobetonbud bietet 540–1.075 UAH/Kubikmeter an;
• in den Kostenvoranschlägen anderer Anlagen in der Region wird Sand mit 675–1.020 UAH/Kubikmeter berücksichtigt.
Durch die Preisdifferenz besteht die Gefahr, dass man für einen einzigen Artikel mindestens 3 Millionen UAH zu viel bezahlt.
Trotzdem ist der Vertrag verbindlich und sieht keine Anpassungen bei Preisschwankungen vor. Die laufenden Arbeiten werden im Rahmen des Ukraine-Fazilitätsprogramms finanziert.
Die Institution wird von Tetyana Lazareva geleitet, die Beschaffungsabteilung liegt bei Natalia Borysenko.
Die GmbH „Ukrainische Baugesellschaft N.O.V.A.“ wird von Hanna Bumazhenko geführt, Eigentümer ist Oleksandr Havrylenko. Zuvor gehörte das Unternehmen dem bekannten Geschäftsmann und Medieninhaber Oleksandr Yaryga aus Schostka. Das Unternehmen erhält regelmäßig Haushaltsaufträge: seit 2019 im Wert von über 367 Millionen UAH.
Die Situation beim Bau des Schutzraums in Schostka ist kein Einzelfall. Bereits zuvor hatten Journalisten bei einer Ausschreibung für den Bau eines Schulschutzraums in Samara überhöhte Preise für Beton, Bewehrungsstahl und andere Baumaterialien aufgedeckt.

