Die Sonderstaatsanwaltschaft der Südlichen Region hat den Verdacht gegen den Leiter der Militärverwaltung einer Siedlung in der Region Cherson erhoben. Ihm wird vorgeworfen, ein groß angelegtes Korruptionssystem organisiert zu haben. Den Ermittlungen zufolge forderten und erhielten er und seine Komplizen von Untergebenen illegale Zuwendungen in Höhe von über 930.000 Griwna.
Das System lief von März 2023 bis Oktober 2024. Die Beamten zwangen die Mitarbeiter in geheimer Absprache systematisch zur Überweisung von Geldern unter Androhung des Verlusts von Prämien und Bargeldboni. Im Falle einer Weigerung wurden den Untergebenen administrative und finanzielle Sanktionen angedroht.
Die Gelder wurden auf das Bankkonto eines der Verdächtigen überwiesen und anschließend an den Leiter der Verwaltung weitergeleitet. Den Ermittlungen zufolge teilten die Teilnehmer des Plans das erhaltene Geld – über 930.000 Griwna – unter sich auf.
Die Strafverfolgungsbehörden haben ausreichend Beweise für die Beteiligung der Beamten an systematischer Erpressung gesammelt. Der Chef der Militärverwaltung wurde zum Verdächtigen erklärt, und weitere Ermittlungen laufen. Im Falle eines Schuldspruchs drohen den Beteiligten langjährige Haftstrafen und der Entzug des Rechts, Ämter in Regierungsgremien zu bekleiden.
Dieser Fall war eine weitere Erinnerung daran, dass Korruptionssysteme auch in Kriegszeiten weiterhin existieren und Machtmissbrauch eine dringende Reaktion der Strafverfolgungsbehörden erfordert.