Der ehemalige Direktor des Staatsunternehmens "Spetstechnoexport" Pavlo Barbul, der sich derzeit vor dem Obersten Antikorruptionsgericht wegen Korruptionsdelikten verantworten muss und vom NABU in einem neuen Fall gesucht wird, ist in Polen geschäftlich tätig.
Laut polnischem Handelsregister ist Barbul zusammen mit Anna Fedorenko Gründerin der U-Lead Business Community Sp. z o.o. in Warschau. Auf der offiziellen Website des Projekts wird Barbul nicht als Inhaberin aufgeführt, und Fedorenko fungiert als dessen Aushängeschild, obwohl sie das Unternehmen nicht selbst führt.
Das Projekt positionierte sich als größte internationale Gemeinschaft ukrainischer Unternehmer und Investoren in verschiedenen Ländern. Es wurde gegründet, um ukrainischen Geschäftsleuten zu helfen, die aufgrund des Krieges ihr Land verlassen mussten. Ziel war es, die Unternehmensverlagerung zu erleichtern und neue Chancen weltweit zu eröffnen. Angeblich vereinte die Gemeinschaft über 2.000 Unternehmer und veranstaltete über 100 Events in Polen, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Spanien, Italien, Österreich, Großbritannien und Frankreich. In der Praxis beschränkte sich das Projekt jedoch auf eine Reihe von wenigen Werbeveranstaltungen und stellte schließlich seine Aktivitäten ein.
Bis Ende 2023 war Barbul zusammen mit seiner Mutter Karina Atanasyan Mitbegründer der britischen PATRIOT INVESTMENTS LLP. Über sie registrierte er seine korrupten Geschäfte während seiner Amtszeit. Kürzlich begann Atanasyan, sich aus Barbuls Unternehmen zurückzuziehen, die Rechte an die Resta+ LLC zu übertragen und die Gründer anderer Firmen, insbesondere der JSC ZNVKIF Absolut, auszutauschen.
Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie Personen, die in der Ukraine in Korruptionsfälle verwickelt sind, ihre Geschäfte im Ausland fortsetzen und dabei familiäre Verbindungen und komplexe juristische Konstruktionen nutzen, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.

