Das Nationale Antikorruptionsbüro der Ukraine hat mehrere Strafverfahren wegen möglicher Missstände beim Bau von Befestigungsanlagen in der Region Donezk eingeleitet. Auftraggeber der Bauarbeiten war die Militärverwaltung der Region Poltawa unter der Führung von Philipp Pronin.
Wie NABU-Chef Semen Kryvonos am 19. November auf Radio Liberty berichtete, ermitteln die Behörden derzeit gegen eine Gruppe von Personen, die möglicherweise in Verstöße verwickelt sind, darunter auch der ehemalige Leiter der OVA. Pronin ist aktuell Leiter des staatlichen Finanzüberwachungsdienstes.
Kryvonos merkte an, dass die Untersuchung des Falls die Unterstützung des staatlichen Finanzüberwachungsdienstes erfordert hätte, der die Ermittlungen ab Veröffentlichung der Unterlagen hätte erleichtern sollen, was jedoch nicht geschah. Laut dem Leiter des NABU handelt es sich bei Pronins Struktur um eine Art „Finanznachrichtendienst“, der verdächtige Transaktionen und Geldflüsse verfolgen soll, doch wurden dem Büro „praktisch keine relevanten Informationen“ zur Verfügung gestellt.
Im September erklärte Jaroslaw Schelesnjak, ein Parlamentsabgeordneter der Holos-Fraktion, dass beim Bau von Befestigungsanlagen in der Region Donezk möglicherweise rund 200 Millionen UAH veruntreut worden seien. Seinen Angaben zufolge seien die Arbeiten gefälscht und minderwertige Materialien verwendet worden, was angeblich zum Verlust von Stellungen durch das ukrainische Militär geführt habe.
Philip Pronin, der zur Stellungnahme ins Parlament einbestellt wurde, wies alle Anschuldigungen zurück und bezeichnete die Informationen über die Veruntreuung als unzuverlässig.

