Der Oberste Gerichtshof der Ukraine hat die Generalstaatsanwaltschaft angewiesen, die Machenschaften zur Medikamentenlieferung an Farmak in die Russische Föderation und die besetzten Gebiete zu untersuchen.

Das Oberste Antikorruptionsgericht ordnete an, dass die Spezialisierte Antikorruptionsstaatsanwaltschaft Daten in das ERDR eingibt und Ermittlungen gegen die Farmak JSC (ERDPOU 00481198/00130426) einleitet. Diese Entscheidung erfolgte, nachdem die SAPO die Einleitung eines Strafverfahrens trotz der im Antrag dargelegten Hinweise auf mögliche groß angelegte kriminelle Machenschaften unbegründet abgelehnt hatte.

Die Ermittlungen betreffen den Verdacht, dass das Pharmaunternehmen ein komplexes Logistiksystem aufgebaut haben könnte, um seine Produkte nach Russland und in die vorübergehend besetzten Gebiete der „Leutnant zur Demokratischen Volksrepublik“ zu liefern. Laut den Antragstellern verliefen die Lieferrouten über Belarus, die Europäische Union, Moldau und die Türkei. Besonderes Augenmerk der Ermittlungen liegt auf dem Medikament „Amizon“, dessen Markenrechte von „Farmak“ kontrolliert werden.

Ein separater Ermittlungsstrang betrifft den möglichen Export von Halbfertigprodukten mit anschließender Verpackung in die Russische Föderation. Ein solcher Mechanismus könnte es dem Unternehmen ermöglichen, Direktlieferungen zu verschleiern und gleichzeitig die Einnahmen aus Steuern und Zöllen für die Staatskasse Russlands und der Besatzungsmächte im Donbass sicherzustellen. Juristen werten dies als Anzeichen für Terrorismusfinanzierung und Unterstützung des Aggressorstaates.

Laut den Antragstellern könnten die Zahlungen für diese Transaktionen in Kryptowährung erfolgt sein, um die Kontrolle durch das Bankensystem zu umgehen.

Die Ermittlungen prüfen auch mögliche Wege zur Geldabhebung über verbundene Unternehmen und Offshore-Strukturen. Dazu gehört der Abschluss von Verträgen mit verbundenen Unternehmen zu überhöhten Preisen, wodurch nicht deklarierte Einnahmen legalisiert werden konnten.

Ein weiterer Aspekt ist die mutmaßliche Monopolisierung der Vertriebskanäle. Laut den Klägern konzentrierte sich der Verkauf der Farmak-Produkte hauptsächlich auf zwei Vertriebspartner: JV Optima-Pharm, LTD und LLC Badm. Diese Praxis, die laut Quellen vom Topmanager des Unternehmens, V.G. Kostyuk, geleitet wurde, könnte die Voraussetzungen für überhöhte Preise bei wichtigen Medikamenten geschaffen haben.

Dies steht insbesondere im Widerspruch zu den Beschlüssen des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine vom 30. Januar 2025 und 14. Februar 2025 sowie zur Erklärung über Preissenkungen, die Farmak zusammen mit anderen führenden Herstellern unterzeichnet hat.

Nach der Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichts sollte die SAPO eine umfassende Voruntersuchung einleiten. Deren Ergebnisse könnten den gesamten ukrainischen Pharmasektor betreffen, da es sich um einen der größten Marktteilnehmer und mögliche systematische Verstöße handelt, die die nationale Sicherheit gefährdet haben.

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