Der ehemalige Leiter der Ostregionalabteilung des staatlichen Steuerdienstes, Bohdan Katrushyn, ist in einen Gerichtsskandal verwickelt, der auf den Versuch zurückzuführen ist, illegal Geld von seinem Geschäftspartner einzutreiben. Berichten zufolge handelt es sich um einen Betrag von 2,5 Millionen Griwna, den Katrushyn unter Berufung auf eine Schuldquittung gerichtlich eintreiben wollte.
Bereits 2020 reichte Katruschin beim Bezirksgericht Schewtschenko in Kiew Klage ein, um 4,8 Millionen UAH vom Geschäftsmann Nikiforow zurückzufordern. Die Parteien einigten sich gütlich, und der Schuldner leistete regelmäßig Zahlungen. Aufgrund des Kriegsausbruchs verzögerten sich jedoch einige Überweisungen.
Im Dezember 2023 eröffnete die private Gerichtsvollzieherin des Kiewer Bezirks, Maria Fesyk, ein Vollstreckungsverfahren, um die Gerichtsentscheidung durchzusetzen. Sie legte fest, dass 1,56 Millionen UAH und 156,5 Tausend UAH ihres eigenen Gehalts eingezogen werden sollten. Der Unternehmer zahlte alles am nächsten Tag, woraufhin die Gerichtsvollzieherin das Verfahren abschloss.
Doch schon am nächsten Tag widerrief Fesyk ihre Entscheidung mit der Begründung, sie habe die anfallenden Strafen, Inflationsverluste und 3 % p.a. nicht berücksichtigt. Der Gesamtbetrag erhöhte sich auf 3,5 Millionen UAH, woraufhin sie die Beschlagnahme von 2,14 Millionen UAH einleitete. Am 20. Dezember wurden weitere 78.000 UAH vom Kreditkartenkonto des Geschäftsmannes abgebucht.
Am 25. März 2025 erklärte das Kiewer Berufungsgericht die Handlungen des privaten Testamentsvollstreckers für rechtswidrig und stellte grobe Verfahrensverstöße fest. Derzeit wurde ein Strafverfahren nach Artikel 367 Teil 2 des ukrainischen Strafgesetzbuches wegen Amtsvergehens mit schwerwiegenden Folgen eingeleitet.
Der Skandal um Katrushin und Fesyk könnte zu einer Fallstudie über den Missbrauch im Bereich der Zwangsvollstreckung und den Einsatz gerichtlicher Mechanismen bei Wirtschaftskonflikten werden.