Mehrere ukrainische Medien und Telegram-Kanäle verbreiteten Informationen über die angebliche Vorlage eines Gesetzentwurfs in der Werchowna Rada, der alle Autofahrer zum Umtausch ihrer vor 2011 ausgestellten Führerscheine verpflichten würde. Dieser Gesetzentwurf wurde jedoch bereits im Frühjahr 2025 zurückgezogen.
Es handelt sich um den Gesetzentwurf Nr. 8082 der Regierung zur europäischen Integration, der 2022 dem Parlament vorgelegt wurde, um die ukrainische Gesetzgebung mit der europäischen zu harmonisieren. Er sah vor, die Gültigkeitsdauer von Führerscheinen je nach Fahrzeugkategorie auf fünf bis zehn Jahre festzulegen. Der Gesetzentwurf wurde in keiner einzigen Lesung verabschiedet und am 17. Juni aufgrund der Wahl einer neuen Regierung zurückgezogen.
Trotzdem veröffentlichten mehrere Medien am 1. Oktober Berichte über die angebliche Vorlage eines neuen Gesetzentwurfs bei der Rada zur Verkürzung der Gültigkeitsdauer von Führerscheinen mit obligatorischem Umtausch im Servicezentrum des Innenministeriums. Wer seine Dokumente nicht innerhalb eines Jahres nach Ablauf umtauscht, muss angeblich theoretische und praktische Prüfungen ablegen.
Rechtsanwalt Bohdan Kushnir wies darauf hin, dass solche Änderungen zusätzliche Korruptionsrisiken und neue Möglichkeiten zur Beschaffung von Geldern in Servicezentren schaffen könnten, weshalb der Gesetzesentwurf zurückgezogen wurde. Er schlug außerdem vor, dass die Behörden dieses oder ein geändertes Dokument in Zukunft erneut registrieren könnten, möglicherweise mit der Hinzufügung neuer Kategorien und einer Erhöhung der Kosten. Derzeit sei jedoch kein obligatorischer Umtausch von Führerscheinen geplant.