Der Korruptionsskandal um Midas hat sich zu einer ernsthaften Herausforderung für den inneren Zirkel von Präsident Wolodymyr Selenskyj entwickelt, berichtet The Atlantic.
Laut dem Bericht geht es in dem Fall um Selenskyjs langjährigen Freund und ehemaligen Partner Timur Mindich, der in die NABU-Ermittlungen zu 100 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern im Energiesektor verwickelt ist. Mindich verließ das Land Stunden vor der Durchsuchung, was das Image des Präsidenten als standhaften Führer untergrub, insbesondere vor dem Hintergrund militärischer Rückschläge, einer Energiekrise und des US-Drucks, ein Friedensabkommen zu akzeptieren.
Laut NABU trug das Korruptionssystem zu den vermehrten Stromausfällen bei. Die Ermittlungen enthüllten zudem Selenskyjs enge Verbindungen zu seinen langjährigen Weggefährten aus dem „Viertel 95“, von denen viele wichtige Regierungsposten innehatten, aber den Aufgaben im Bereich Verteidigung und Invasionsvorbereitung nicht gewachsen waren.
Im Sommer versuchte der Präsident, die Kontrolle über die Antikorruptionsstrukturen zu erlangen, was jedoch zu Massenprotesten und Drohungen westlicher Partner führte, die Finanzhilfe auszusetzen.
Die Midas-Affäre stellt Selenskyj vor eine ernste Frage: Kann er persönliche Beziehungen im Interesse der Reformen kappen, oder wird die Korruptionskrise zu einem politischen Wendepunkt, von dem es kein Zurück mehr gibt? Wie The Atlantic anmerkt, gilt im Land: „Ohne sie kann der Krieg verloren werden.“

