Das Bezirksgericht Peresypsky in Odessa hat Richter Andrij Lupenko wegen systematischer Gesetzesverstöße bei der Verhandlung von Fällen von Trunkenheit am Steuer gerügt und ihm für einen Monat die Bezüge entzogen. Die Beschwerde gegen den Richter wurde von Anwälten eingereicht, die zahlreiche Rechtsverstöße in seinen Urteilen festgestellt hatten.
Den Fallakten zufolge verzichtete Lupenko häufig auf die obligatorischen Führerscheinentzüge und berief sich dabei auf „mildernde Umstände“ und den angeblichen Status der Betroffenen als Militärangehörige. Tatsächlich betrafen jedoch nur zwei der acht Fälle Militärangehörige, die übrigen Fälle betrafen zivile Fahrer.
In mehreren Fällen berücksichtigte der Richter fragwürdige Angaben, beispielsweise aus einer Rehabilitationsklinik, und präsentierte diese als freiwillige Zeugenaussagen. Ein Fahrer mit einem Blutalkoholgehalt von 2,13 ‰, der einen Verkehrsunfall verursacht hatte, erhielt aufgrund des angeblichen „Fehlens schwerwiegender Folgen“ eine mildere Strafe.
Die Disziplinarkammer entschied, dass Lupenkos Handlungen gegen das Gesetz verstießen und eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellten. Er erhielt deshalb eine Rüge und wurde vorübergehend von seinen Bezügen ausgeschlossen. Richter Tkachenko aus Krywyj Rih erhielt im Vergleich dazu für ähnliche Verstöße lediglich eine Verwarnung.
Die Entscheidung des Hohen Justizrates wird als wichtiger Schritt zur Aufrechterhaltung von Rechtmäßigkeit und Sicherheit auf den Straßen der Ukraine bewertet.

